Schmerzfrei aufstehen Rückenschmerzen: Welche Matratze hilft?
04.03.2024, 09:49 Uhr
Für einen guten Start in den Tag ist gesunder Schlaf unerlässlich. Doch viele Menschen leiden morgens unter Rückenschmerzen.
(Foto: istockphoto.com)
Nicht nur zu wenig Bewegung, auch die falsche Unterlage beim Schlafen kann zu morgendlichen Rückenschmerzen führen. Wir haben die wichtigsten Tipps für den Kauf einer rückenschonenden Matratze zusammengestellt.
Es ist ohnehin schon nicht immer ganz einfach, sich morgens aus dem Bett zu quälen. Kommen dann noch stechende Rückenschmerzen dazu, ist der Tag quasi schon gelaufen, bevor er überhaupt angefangen hat. Die Schmerzen können dabei verschiedene Ursachen haben. Oft werden sie aber durch muskuläre Verspannungen hervorgerufen. Das Problem wird zusätzlich befeuert, wenn Muskeln und Wirbelsäule im Schlaf durch die falsche Matratze nicht ausreichend entlastet werden. Doch worauf kommt es beim Kauf einer rückenschonenden Matratze an?
Welche Matratze hilft bei Rückenschmerzen?
Um Rückenschmerzen zu vermeiden, müssen Matratzen den Druck des Körpers so auffangen, dass die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Ruhehaltung verharren kann und kein Druck auf Muskel oder Nerven wirkt. Der Gradmesser hierfür ist die Punktelastizität. Grob gesagt ist das Eigenschaft der Matratze, sich genau dort zu verformen, wo der Druck durch den Körper ausgeübt wird. Ist die Punktelastizität hoch, wird die Wirbelsäule gut entlastet. Weitere pauschale Aussagen über die perfekte Matratze, die alle Rückenschmerzen ein für alle mal beseitigt, gibt es nicht. Dafür spielen zu viele individuelle Faktoren eine Rolle, Körpergröße, Gewicht oder bevorzugte Schlafposition etwa. Im Folgenden haben wir die Eigenschaften verschiedener Matratzenarten zusammengefasst – auch in Bezug auf ihre Eignung bei Rückenschmerzen.
Der Klassiker: Federkernmatratzen
Wie der Name schon sagt, sind Hauptbestandteil der klassischen Federkernmatratze die Sprungfedern aus Stahl im Inneren. Sie fangen das Gewicht am jeweiligen Punkt auf und verteilen so den Druck. So wird auch die natürliche Krümmung der Wirbelsäule beibehalten. Auch für Menschen, die nachts schwitzen, kann eine Federkernmatratze eine Möglichkeit sein, da sie eine bessere Luftzirkulation hat als andere Matratzenarten. Beim Kauf sollte auch auf hochwertige Materialien geachtet werden, andernfalls fangen die Federn nach kurzer Zeit an, zu quietschen oder gegen den Körper zu drücken. Ein Nachteil ist außerdem, dass sich Bewegungen relativ stark übertragen, das heißt: Wird zu zweit auf der Matratze geschlafen, spürt eine Person, wenn die andere sich dreht.
Individuelle Druckentlastung durch Kaltschaummatratzen
Matratzen, die mit Visco- oder Kaltschaum gefüllt sind, können sich noch individueller als Federkernmatratzen an die individuellen Druckpunkte des Körpers anpassen und so für Entlastung sorgen – was gerade bei Rückenschmerzen Gold wert ist. Dazu werden Bewegungen besser absorbiert, sodass sich Paare im Schlaf nicht gegenseitig wecken, wenn einer von ihnen die Position wechselt. Nachteil ist die deutlich schlechtere Luftzirkulation, die dafür sorgt, dass man nachts leichter ins Schwitzen gerät.
Zwei in eins: Boxspringmatratze
Eine Boxspringmatratze vereint die Vorteile einer Federkernmatratze mit einer Polsterschicht. Durch Federschicht innerhalb der Matratze wird das Körpergewicht gleichmäßig verteilt, ohne dass sie zu sehr oder zu wenig nachgibt. Die Polsterschicht kann je nach gewähltem Härtegrad Entlastung verschaffen, sodass kein Gewicht unnötig auf Muskeln oder Gelenken lastet. Anders als der Name vermuten lässt, sind Boxspringmatratzen auch mit normalen Betten kompatibel. Allerdings sollte unter dem Bettgestell genug Platz für eine ausreichende Luftzirkulation gelassen werden. Zudem sind die Matratzen vergleichsweise dick. Wenn dann auch das Bettgestell hoch ist, könnte der Ein- und Ausstieg unnötig erschwert werden.
Wasserbett gegen Rückenschmerzen
Auch ein Wasserbett kann bei Rückenschmerzen eine sinnvolle Idee sein, denn durch das Wasser – ähnlich wie beim Schaum – passt sich der Untergrund sehr individuell dem Körper an und entlastet. Weiterer Vorteil ist, dass sich die Wassermenge und damit auch der Härtegrad des Untergrunds regulieren lässt. Auch die Wassertemperatur ist bei vielen Modellen einstellbar, sodass sich durch die Wärme eine zusätzliche Entspannung der Muskeln erreichen lässt. Allerdings ist das Schlafen in einem Wasserbett durchaus gewöhnungsbedürftig, und nicht jeder kann sich damit dauerhaft anfreunden.
Topper, Kissen und Lattenrost als Ursache für Rückenschmerzen
Nicht immer ist die Matratze die Wurzel allen Übels. Schnelle und auch günstigere Erleichterung lässt sich schon erreichen, wenn Topper, Kissen oder Lattenrost angepasst bzw. ausgetauscht werden. Der Topper etwa verringert den Druck des Körpers auf die Matratze; wenn er aber bereits durchgelegen ist, verpufft der Effekt. Das Kissen wiederum ist wichtig für die Entlastung des Halses. Durch eine falsche Lage auf dem Kissen können Verspannungen entstehen, die nicht nur in den Nacken, sondern auch in den Rücken ausstrahlen können. Zuletzt haben viele Lattenroste Einstellungsmöglichkeiten und lassen sich fester oder nachgiebiger justieren. So ist – individuell angepasst – mehr Entlastung für die Wirbelsäule möglich.
Fazit: Schlaf ist sehr individuell
Es lassen sich zum Thema Schlaf kaum pauschale Aussagen treffen, genauso wenig darüber, welche Matratze bei Rückenschmerzen am schnellsten Linderung verschafft. Das Schlafverhalten ist dafür zu individuell. Entsprechend viel Auswahl gibt es. Neben den oben vorgestellten Matratzenarten ist in den meisten Fällen auch noch ein Härtegrad auswählbar, der ebenfalls auf die eigenen Vorlieben abgestimmt sein sollte. Ist man mit der eigenen Schlafqualität unzufrieden, lohnt sich zur Ursachenforschung ein Gespräch mit einem Berater im Fachhandel. Gerade beim Thema Matratze lohnt es sich dabei auch, nicht knauserig zu sein. Schließlich sollten die Materialien langlebig genug sein, um ein Drittel des Tages darauf zu verbringen. Bei langanhaltenden Rückenschmerzen ist zudem das Gespräch mit dem Hausarzt ratsam.
Quelle: ntv.de