Moskitoschutz ohne Chemie Darum raten Experten von Mückensteckern ab – das sind die besten Alternativen
06.07.2025, 06:00 Uhr
Fliegengitter, Spray oder Lichtfallen: Es gibt verschiedene Mückenstecker-Alternativen.
(Foto: Rollmaxxx)
Viele nutzen im Sommer Mückenstecker, um sich vor Insekten zu schützen. Doch die beliebten Geräte sind nicht unbedenklich – für Mensch und Umwelt. Welche Risiken bestehen? Und welche Alternativen sind wirklich sinnvoll?
Mit steigenden Temperaturen nimmt auch die Aktivität von Mücken zu. Um sich vor den lästigen Insekten zu schützen, greifen viele Menschen zu sogenannten Mückensteckern. Dabei handelt es sich um Geräte, die in die Steckdose gesteckt werden und meist ein Insektizid verdampfen, das Mücken fernhalten oder töten soll. Doch Experten warnen zunehmend vor dem Einsatz dieser Produkte – und empfehlen stattdessen sicherere Alternativen.
Mückenstecker: Chemische Belastung in Innenräumen
Mückenstecker enthalten oft Wirkstoffe wie Prallethrin oder Transfluthrin – Substanzen aus der Gruppe der Pyrethroide. Diese Insektizide können bei längerer oder intensiver Anwendung nicht nur Mücken, sondern laut Umweltbundesamt auch die Gesundheit von Menschen belasten. Insbesondere Kleinkinder, Schwangere, Asthmatiker und Haustiere sind gefährdet.
Mögliche gesundheitliche Auswirkungen:
- Reizungen der Atemwege und Schleimhäute
- Kopfschmerzen und Schwindelgefühle
- Allergische Reaktionen
- Beeinträchtigung des Nervensystems bei längerer Exposition
Zudem ist die Wirkung oft nicht so gezielt, wie Hersteller suggerieren: Auch nützliche Insekten und andere Tiere können beeinträchtigt werden.
Die besten Alternativen zu Mückensteckern
Statt auf chemische Mittel zu setzen, gibt es eine Vielzahl wirksamer und gesünderer Alternativen, um Mücken fernzuhalten:
1. Physische Barrieren schaffen
- Fliegengitter an Fenstern und Türen verhindern zuverlässig das Eindringen von Mücken. Bei Ebay sind Mückennetze mit passgenauem Alurahmen sowie weitere Varianten für Türen und Fenster erhältlich. Oft gibt es einen Multirabatt, sofern direkt mehrere Produkte gekauft werden.
- Moskitonetze – bereits günstig bei Amazon zu haben – lassen sich über dem Bett anbringen und bieten vor allem nachts einen effektiven Schutz.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
2. Natürliche Abwehrmethoden nutzen
- Ätherische Öle wie Lavendel, Citronella, Eukalyptus oder Teebaumöl wirken abschreckend auf Mücken. In Duftlampen, Diffusern oder als Spray können sie Räume mückenfrei halten.
- Pflanzen mit abwehrender Wirkung wie Zitronenmelisse, Basilikum oder Katzenminze auf der Fensterbank oder Terrasse helfen ebenfalls.
3. Mit Mückenspray einsprühen
- Mückensprays wie Anti Brumm Forte – Testsieger bei der Stiftung Warentest (Note: 1,7) – bieten in Gebieten mit hohem Mückenaufkommen einen starken Rundumschutz. Enthalten ist zudem der von der Weltgesundheitsorganisation für Tropengebiete empfohlene Wirkstoff Deet.
- Günstige Alternative: Auch Autan Multi Insect hat von den Testern eine gute Bewertung erhalten. Das Pumpspray ist oft günstig bei Discountern oder Amazon erhältlich und hilft neben den heimischen auch gegen Tigermücken, Zecken und Stechfliegen.
4. Brutstätten vermeiden
- Stehendes Wasser im Garten oder auf dem Balkon (z. B. in Gießkannen, Untersetzern oder Vogeltränken) regelmäßig leeren, um Mücken die Brut zu erschweren.
- Regentonnen abdecken oder mit Mückennetzen sichern. Günstige Varianten finden sich beispielsweise bei Ebay.
5. Technische Lösungen ohne Chemie
- UV-Lichtfallen locken Mücken an und fangen sie in einem Auffangbehälter – ganz ohne Giftstoffe.
- Ventilatoren erschweren durch den Luftstrom das Anfliegen und werden von Mücken gemieden.
Der Insektenvernichter von Cardigo kombiniert beides in einem Gerät: Insekten werden durch UV-Licht angelockt und anschließend von einem integrierten Ventilator in den Auffangbehälter gesaugt. Wichtig: UV-Geräte dürfen nur in geschlossenen Räumen und nicht im Freien benutzt werden, da es sich hierbei um einen nicht-selektiven Insektenfänger handelt. Es werden also nicht nur Schädlinge, sondern auch Nutzinsekten eingefangen.
Fazit: Sicherer Mückenschutz geht auch anders
Auch wenn Mückenstecker auf den ersten Blick praktisch erscheinen, überwiegen aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht die Risiken. Eine Kombination aus mechanischem Schutz, natürlichen Abwehrstoffen und dem Vermeiden von Brutplätzen bietet eine sichere und nachhaltige Alternative – ganz ohne chemische Belastung.
Quelle: ntv.de



