Fünf Leuchten im Vergleich Tageslichtlampe: Die Sonne an den Schreibtisch holen
04.11.2024, 11:50 Uhr
Tageslichtlampen können dabei helfen, in der dunklen Jahreszeit den Sonnenlichtmangel auszugleichen.
(Foto: istockphoto.com)
Wer sich in der dunklen Jahreszeit morgens an den Schreibtisch setzt und am Nachmittag Feierabend hat, bekommt von der Sonne nicht mehr viel zu sehen. Das kann aufs Gemüt schlagen. Abhilfe sollen hier Tageslichtlampen schaffen.
Die Tage werden immer kürzer. Wer Glück hat, erwischt ein paar Sonnenstrahlen auf dem Weg zum Einkaufen oder kann nach der Arbeit bei einem Spaziergang noch etwas Sonne tanken, wenn das Wetter mitspielt. Dennoch: Fehlender Sonnenschein kann auf die Laune drücken. Die Abwesenheit von Licht sorgt dafür, dass der Körper mehr des sogenannten Schlafhormons Melatonin bildet. Die Folge: Trägheit und Müdigkeit. Tageslichtlampen können dem entgegenwirken, in dem sie die Bildung von Serotonin – dem Wach- oder Glückshormon – ankurbeln. Im Folgenden stellen wir fünf Tageslichtlampen vor und vergleichen ihre Vor- und Nachteile.
Testsieger-Tageslichtlampe: Beurer TL 95
Für die Tester des Verbrauchermagazins Imtest ist die TL 95 von Beurer die aktuell beste Tageslichtlampe auf dem Markt. Überzeugen konnte die Lampe vor allem mit ihrer starken Helligkeit, der Möglichkeit, den Neigungswinkel zu verstellen und einem Timer. Abzüge gab's dafür, dass Farbe und Farbtemperatur nicht einstellbar sind.
- Lichtstärke: Max. 14.000 Lux
- Dimmer: sechs Stufen
- Merkmale: Timer, Memory-Funktion, dreh- und neigbar
Weiterer Beurer-Testsieger: 45 Perfect Day
Auch die Redaktion der F.A.Z. hat verschiedene Tageslichtlampen getestet und dabei ebenfalls eine Beurer-Lampe zum Sieger erklärt. Diesmal allerdings die TL 45 Perfect Day. Die drei wählbaren Modi, die mit unterschiedlichen Lichtstärken den Vormittag, den Mittag und den Abend simulieren sollen, das kompakte Design und der geringere Preis brachten die TL 45 auf Platz eins des Rankings – knapp vor der der TL95.
- Lichtstärke: 10.000 Lux
- Farbtemperatur: drei Modi wählbar
- Merkmale: Touch-Bedienung, kompakte Ausmaße, Standfuß ausklappbar
Tageslichtlampe mit Farbwechsel: Medisana LT500
Die Medisana LT50 kommt der Note 2,6 als Empfehlung der Imtest-Redakteure. Auch diese Lampe konnte mit einer guten Helligkeit punkten und hatte außerdem als einzige unter den getesteten Geräten eine Farbwechsel-Funktion. Je nach Stimmung lässt sich die Farbe des Lichts zu Blau, Rot, Gelb oder Grün wechseln. Abzüge gabs für den fehlende Timer, die fehlende Memory-Funktion und dafür, dass es lediglich zwei Helligkeitsstufen gibt.
- Lichtstärke: 10.000 Lux
- Farbwechsel: je nach Stimmung Rot, Grün, Gelb oder Blau
- Merkmale: Zwei-Knopf-Bedienung, zwei Helligkeitsstufen, rundes Design
Dezente Tageslichtlampe: Lumie Task
Getarnt als normale Schreibtischlampe (und auch so nutzbar) kommt die Lumie Task daher. Diese dadurch sehr unauffällige Tageslichtlampe ist stufenlos dimmbar. Die Bedienung erfolgt dabei – ebenfalls dezent verarbeitet – über ein Touch-Panel am Lampenfuß. Mit weit über 200 Euro gehört diese Schreibtisch-/Tageslicht-Lampen-Kombi allerdings auch zu den teureren Modellen am Markt.
- Lichtstärke: 10.000 Lux
- Dimmer: stufenlos verstellbar
- Merkmal: Touch-Panel im Standfuß, Kopf neig- und schwenkbar, verschiedene Farben wählbar
Tageslichtlampe to go: Luminett 3
Wer während der Lichttherapie nicht stumpf vor der Lampe sitzen, sondern mobil bleiben will, könnte zur Luminett 3 greifen. Hierbei handelt es sich im Grunde um eine Tageslichtbrille, die aus einer Leiste am oberen Rand die Augen mit Licht bestrahlt. Die Brille kann gleichzeitig mit einer normalen Brille oder sogar beim Lesen oder Fernsehen getragen werden. Allerdings zahlen Interessierte auch hier einen etwas höheren Preis für den zusätzlichen Komfort.
- Lichtstärke: 10.000 Lux
- Dimmer: drei Stufen wählbar
- Merkmale: mit normaler Brille tragbar, gummierter Nasenclip, aufladbar über Micro-USB
So werden Tageslichtlampen genutzt
Die Hersteller empfehlen eine Behandlungsdauer von 30 Minuten bis zwei Stunden pro Tag. Genauere Informationen finden sich in der Gebrauchsanweisung. Der Abstand zur Lampe entscheidet, wie viel Licht tatsächlich im Auge ankommt. Dabei sollte die Lampe stets seitlich zum Gesicht ausgerichtet werden. Empfehlenswert ist außerdem, die Behandlung eher morgens oder am Vormittag durchzuführen. Wer nur in den Abendstunden Zeit für eine Lichtdusche hat, sollte die Intensität verringern, damit nicht zu viel Serotonin ausgeschüttet wird, das wie ein natürlicher Muntermacher wirkt.
Trotz der positiven Wirkung kann keine Tageslichtlampe unsere Sonne komplett ersetzen: Da die Leuchtdioden kein UV-Licht erzeugen, sind sie nicht in der Lage, die Vitamin-D-Produktion anzuregen. Wer im Alltag nicht genug Sonnenlicht abbekommt, sollte gegebenenfalls Rücksprache mit seinem Arzt halten und den Vitamin-D-Spiegel testen lassen.
Worauf es beim Kauf einer Tageslichtlampe ankommt
Es gibt zahlreiche Produkte am Markt mit einer recht weiten Preisspanne. Beim Kauf empfiehlt es sich daher, auf folgende Kriterien besonderes Augenmerk zu legen:
- Lichtstärke (in Lux): Je höher die Lux-Zahl, desto intensiver ist das Licht. Für eine effektive Lichttherapie wird eine höhere Lichtstärke empfohlen. Als Optimal gilt ein Wert um 10.000 Lux
- Farbtemperatur: Dieser Wert sollte im Optimalfall mit 5.500 Kelvin angegeben sein. Das ist eine kaltweiße Farbtemperatur und entspricht dem Tageslicht an einem klaren Tag und ist am besten geeignet.
- Flexibilität: Manche Lampen haben einen verstellbaren Arm oder können am Schreibtisch befestigt werden.
- Timer-Funktion: Eine Timer-Funktion ist praktisch, um die Behandlungsdauer automatisch zu steuern.
- Zertifizierung: Die Lampe sollte eine Zertifizierung als Medizinprodukt haben, um sicherzustellen, dass sie den entsprechenden Sicherheitsstandards entspricht.
Eine Tageslichtlampe kann ein wertvolles Hilfsmittel sein, um die Symptome von Herbst- oder Wintermüdigkeit zu lindern. Allerdings sollte das nur eine von mehreren Maßnahmen sein, um die Laune aufzuhellen. Dazu gehören außerdem Bewegung an der frischen Luft, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf. Wichtig: Hält die schlechte Stimmung dauerhaft an und hat größere Auswirkungen auf den Alltag, sollte ein Arzt konsultiert werden.
Quelle: ntv.de

