Sport

Owens ist Sprintstar im Eiltempo 45 Minuten, die alle Rekorde brechen

Schon vor seinen Olympia-Starts in Berlin ist Jesse Owens der Beste seines Sports.

Schon vor seinen Olympia-Starts in Berlin ist Jesse Owens der Beste seines Sports.

(Foto: imago images/KHARBINE-TAPABOR)

Jesse Owens geht als erfolgreichster Sportler der Olympische Spiele 1936 in Berlin in die Geschichtsbücher ein. Doch seinen erfolgreichsten Tag hat der Amerikaner bereits ein Jahr zuvor. Am 25. Mai 1935 stellt er gleich fünf neue Weltkrekorde auf - in nicht einmal einer Stunde.

Jesse Owens hatte sich geprügelt, bevor er zur Legende wurde. Nach einer "freundschaftlichen Rauferei" war er die Treppe runtergestürzt, und so taten ihm an diesem 25. Mai 1935 noch immer die Beine weh. Owens fühlte sich alles andere als fit - und schrieb dennoch Geschichte. Fünf Weltrekorde an einem Tag, ein weiterer eingestellt, bis heute unerreicht. Der Tag ging als "Day of Days" in die Sportgeschichte ein.

"Ich wollte einfach nur gute Leistungen abliefern. Über Weltrekorde habe ich mir keine Gedanken gemacht", sagte Owens, nachdem sein Stern beim "Big Ten" im Stadion der Universität in Ann Arbor/Michigan aufgegangen war.

Das jüngste von zehn Kindern eines armen Baumwollpflückers aus den Südstaaten war plötzlich ein Star und wurde in den Presseberichten mit Genies wie Shakespeare und Mozart verglichen. Bis dahin hatte sich Owens mit schlecht bezahlten Jobs als Nachtportier und Liftboy durchgeschlagen oder den Zapfhahn einer Tankstelle bedient.

Bis heute unerreicht

Doch am 25. Mai 1935 wurde alles anders. Los ging es nach offizieller Lesart des Weltverbandes World Athletics um 15.15 Uhr, als Owens in 9,4 Sekunden den Rekord über 100 Yards egalisierte. Zehn Minuten später sprang er in seinem einzigen Versuch 8,13 Meter weit - ein Weltrekord, der bis 1960 hielt.

Doch damit nicht genug. Um 15.45 Uhr lief Owens die 220 Yards in 20,3 Sekunden, was auch als Rekord über 200 Meter gewertet wurde. Und um 16 Uhr benötigte er schließlich 22,6 Sekunden für die 220 Yards Hürden, was gleichzeitig als Rekord über die 200-Meter-Hürden-Strecke galt.

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Bis heute streiten sich die Gelehrten, ob der damals 21-jährige James Cleveland Owens, genannt Jesse, seine Höchstleistungen tatsächlich binnen 45 oder doch eher 70 Minuten oder gar zweieinhalb Stunden aufstellte. Wie auch immer: Eine ähnliche Kollektion an Höchstleistungen an einem Tag bleibt bis heute in der Geschichte der Leichtathletik unerreicht.

Der Schauplatz der "großartigsten 45 Minuten der Sportgeschichte" ("Sports Illustrated") steht noch immer: Das Ferry Field in Ann Arbor sollte eigentlich längst einem riesigen Parkplatz weichen. Doch die Anlage existiert noch und damit auch die goldene Plakette am Eingang, die an die "World Records" von Owens erinnert.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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