Ohne Käfig von Kuba nach Florida 64-Jährige erschwimmt Rekord
03.09.2013, 01:07 Uhr
"Man darf niemals aufgeben", sagte Nyad kurz nach ihrer Ankunft.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
In der Meerenge zwischen Kuba und Florida wimmelt es nur so vor Haien. Die 64 Jahre alte Extremschwimmerin Diana Nyad aus den USA wagt die gefährliche Querung trotzdem und erfüllt sich ihren Lebenstraum. Und spricht von einem politischen Signal.
Rekordversuch endlich geglückt: Die US-Extremsportlerin Diana Nyad hat als erster Mensch ohne Haikäfig die Meerenge zwischen Kuba und Florida durchschwommen – nach vier gescheiterten Versuchen im Alter von 64 Jahren. "Man darf niemals aufgeben", sagte Nyad nach ihrer Ankunft am Nachmittag an einem Strand von Key West, wo sie von ihren Fans gefeiert wurde.
Die Schwimmerin benötigte nur 52 Stunden und 54 Minuten für die 170 Kilometer lange Strecke. Ihr ursprüngliches Ziel, eine Zeit von 80 Stunden, unterbot sie mit Leichtigkeit.
Den ersten Anlauf für das Wagnis hatte Nyad bereits 1978 im Alter von 28 Jahren unternommen. Bei ihrem letzten Versuch im August des vergangenen Jahres hatte die Sportlerin nach etwa der Hälfte der Strecke abbrechen müssen. Der entscheidende Auslöser war damals ein schweres Unwetter in der Nacht gewesen. Zudem marterten Nyad zahlreiche Quallenbisse.
Ihren jüngsten Anlauf startete Nyad am Samstag, als sie an der Uferpromenade Marina Hemingway in der kubanischen Hauptstadt Havanna ins Wasser sprang. Unterstützt wurde sie von einem 36-köpfigen Begleitteam. Vor ihrem Start hatte die 64-Jährige versichert, dies sei ihr "letzter" Versuch, um sich ihren "Lebenstraum" zu erfüllen.
USA und Kuba "letztlich nah beieinander"
Als einziger Mensch durchschwamm bislang die Australierin Susan Maroney die Meerenge von Florida. Bei dem Rekord im Jahr 1997 war sie 22 Jahre alt. Maroney war damals durch einen Käfig vor Haiangriffen geschützt. Nyad trug lediglich einen Schutzanzug und eine Gesichtsmaske gegen gefährliche Quallen.
Neben der sportlichen Herausforderung ging es ihr nach eigenen Angaben um ein politisches Signal. Sie wolle zeigen, dass die USA und Kuba trotz ihrer ideologischen Gegensätze "letztlich nah beieinander" lägen, erklärte Nyad vor dem Sprung ins Wasser.
Bei der Meeresdurchquerung hatte die Langstreckenschwimmerin mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Ihre Zunge und ihre Lippen seien derart angeschwollen, dass ihre Aussprache undeutlich gewesen sei, teilten die Ärzte mit, die Nyad auf einem Begleitboot überwachten. Nachts habe sie unter der extremen Kälte gelitten. Ihren letzten Rekord im offenen Meer hatte die Schwimmerin 1979 aufgestellt, als sie die 165 Kilometer lange Strecke zwischen der Bahamas-Inselgruppe Bimini und Florida zurücklegte.
Quelle: ntv.de, dpa/sid