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Saudi-Summen schocken Golf-Welt 9/11-Opferfamilien wüten wegen "Heuchelei"-Deal

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman füttert mit Milliarden aus dem Staatsfonds den neuen Golf-Deal.

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman füttert mit Milliarden aus dem Staatsfonds den neuen Golf-Deal.

(Foto: REUTERS)

Auf den Paukenschlag im Profigolf folgt die harsche Kritik: Opferfamilien des Terroranschlags vom 11. September 2001 greifen die US-amerikanische PGA Tour verbal an, weil Milliarden Dollar von Saudi-Arabien, das "Terrorismus" finanziert habe, angenommen werden. Die Reaktion des PGA-Bosses wird ihnen nicht gefallen.

Familien der Opfer und Überlebende des Terroranschlags vom 11. September 2001 haben heftige Kritik am Deal zwischen der amerikanischen PGA Tour und der Saudi-Golfserie LIV geübt. Der Zusammenschluss "9/11 Families United" verurteilte in einer Stellungnahme die "Heuchelei und Gier" der PGA-Führung.

Am Dienstag hatten die bislang konkurrierenden Organisationen völlig überraschend ihren jahrelangen Streit beigelegt und sich auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Die umstrittene LIV Tour wird mit astronomischen Summen aus dem saudischen Staatsfonds finanziert.

Die Betroffenen seien "schockiert und zutiefst beleidigt" wegen der angekündigten Fusion, hieß es in der Mitteilung. "Saudische Agenten spielten eine Rolle bei den Terroranschlägen vom 11. September und finanzieren jetzt den gesamten professionellen Golfsport."

PGA-Boss reagiert auf die Kritik

Die PGA und ihr Commissioner Jay Monahan seien offenbar "saudische Handlanger geworden", sagte Terry Strada, Chefin der 9/11-Organisation. Diese würden "Milliarden von Dollar annehmen, um den Ruf Saudi-Arabiens zu reinigen, damit die Amerikaner und die Welt vergessen, wie das Königreich seine Milliarden von Dollar vor dem 11. September ausgegeben hat, um den Terrorismus zu finanzieren".

Monahan reagierte gelassen auf Kritik am Zusammenschluss und verteidigte den überraschenden Deal. "Ich weiß, was ich in der Vergangenheit gesagt habe und welche Positionen ich vorher vertreten habe. Mir ist klar, dass man mich einen Heuchler nennen wird", sagte Monahan, der Geschäftsführer des neuen Handelsunternehmens wird: "Ich akzeptiere diese Kritik, aber die Umstände ändern sich."

Monahan hatte in der Vergangenheit Lobbyarbeit gegen die LIV Tour betrieben und versucht, den Abgang von Starspielern zu verhindern. Er nahm am Dienstag am Rande der Canadian Open in Toronto an einem Treffen mit Spielern teil. Laut US-Medien war die Stimmung angespannt. Die Spieler waren demnach im Vorfeld nicht über den Deal informiert worden.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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