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Saudi-Arabien kauft groß ein Milliarden-Streit im Golf endet mit Sensation

Die LIV Tour lockte die Profis mit unglaublichen Gagen und Prämien.

Die LIV Tour lockte die Profis mit unglaublichen Gagen und Prämien.

(Foto: IMAGO/USA TODAY Network)

Saudi-Arabien setzt seine Einkaufstour im Weltsport fort. Der Konflikt zwischen der von Saudi-Millionen finanzierten LIV Tour und der US-Golftour PGA ist beigelegt - mit einer Fusion. Statt sich vor Gericht zu begegnen, entsteht nun eine gemeinsame Organisation.

Der Streit der großen Golf-Organisationen PGA Tour und DP World Tour mit der aus Saudi-Arabien finanzierten LIV Tour ist überraschend beigelegt. In einer gemeinsamen Presseerklärung gaben die Parteien bekannt, eine "bahnbrechende Vereinbarung zur Vereinheitlichung des Golfsports" getroffen zu haben und zukünftig zusammenzuarbeiten. Demnach ist nun auch ein saudi-arabischer Staatsfonds (PIF, Public Investment Fund), der bisher an der LIV Tour beteiligt war, Teilhaber einer neuen gemeinsamen Organisation.

"Nach zwei Jahren voller Störungen und Ablenkungen ist dies ein historischer Tag für das Spiel, das wir alle kennen und lieben", sagte PGA-Commissioner Jay Monahan, der Geschäftsführer des neuen Handelsunternehmens wird. Den Posten des Vorsitzenden bekommt PIF-Chef Yasir Al-Rumayyan. US-Reporter Dan Rapaport twitterte, die Profis der PGA Tour hätten davon absolut nichts gewusst, anonym zitiert er die Worte "Geschockt und verwirrt" sowie "Angewidert. Sie haben uns nichts gesagt."

Mit der Einigung, in Zukunft zusammenzuarbeiten, erfolgte gleichzeitig die einvernehmliche Beendigung aller anhängigen Rechtsstreitigkeiten zwischen den beteiligten Parteien. Zudem sollen für nach der Saison 2023 Möglichkeiten geschaffen werden, dass die Spieler von der LIV Tour wieder zur PGA Tour oder zur DP World Tour zurückkehren können.

Die LIV-Turniere standen seit ihrem Debüt im Juni 2022 wegen des Millionen-Investments aus Saudi-Arabien in der Kritik. Hintergrund ist, dass das wegen Menschenrechtsverletzungen kritisierte Land versucht, mit lukrativen Sportveranstaltungen sein Image aufzubessern. Zahlreiche Top-Golfer folgten dem Ruf des Geldes und wechselten zur Konkurrenz-Serie - unter anderem der Deutsche Martin Kaymer. Die US-amerikanische PGA-Tour hatte Profis ausgeschlossen, die am Konkurrenzwettbewerb teilnahmen.

Nun ist der saudische Staatsfonds PIF Teil eines neuen Unternehmens, dass die Geschäfte der Touren bündeln soll. Ein Name für die neue Organisation, die auch das von der LIV Tour eingeführte Team-Format weiter fördern will, soll noch bekannt gegeben werden.

Phil Mickelson, einer der größten Stars der LIV-Tour, twitterte: "Heute ist ein guter Tag" - und blendete dann Antworten aus, dass es nur für jene ein guter Tag sei, die "staatlich geförderten Terrorismus" und "blutiges Geld" gutheißen würden.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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