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Nach K.o.-Sieg gegen Marquez Abraham will alle vier Titel

Box-Weltmeister Arthur Abraham hat Herausforderer Raul Marquez aus dem Weg geräumt und will nun alle vier WM-Titel im Mittelgewicht vereinigen. Der IBF-Weltmeister besiegte Samstagnacht vor 6.000 Zuschauern in der ausverkauften Jako-Arena in Bamberg den US-Amerikaner Marquez durch technischen K.o. in der siebten Runde und feierte damit im 28. Kampf den 28. Sieg. Anfang nächsten Jahres will Abraham zum Duell mit dem deutschen WBA-Weltmeister Felix Sturm (Leverkusen) in den Ring steigen.

"Auch Sturm schafft es gegen mich nicht über die Runden. Bei diesem Kampf geht es um die Ehre", sagte der 28 Jahre alte Berliner nach seiner neunten erfolgreichen Titelverteidigung. "Ich würde alles für den Kampf gegen Sturm tun. Aber er muss im Februar oder März nächsten Jahres stattfinden, denn im Sommer soll Arthur in den USA gegen Kelly Pavlik boxen", verriet Abrahams Manager Wilfried Sauerland. Der US-Amerikaner Pavlik hält die Titel nach Version des WBC und der WBO im Mittelgewicht.

"Er ist ein großer Champion"

Der 37 Jahre alte Ex-Weltmeister Marquez war voll des Lobes für seinen Bezwinger. "Er ist ein großer Champion, er wurde von Runde zu Runde stärker", sagte der gebürtige Mexikaner. Marquez hatte nach sechs Runden genug und kam zur siebten Runde nicht mehr aus seiner Ecke. "Ich habe keinen Sinn mehr gesehen, ich hätte nur noch mehr Prügel kassiert", meinte er. Zunächst hatte er eine Verletzung an der rechten Augenbraue als Grund für seine Aufgabe vorgeschoben. Schließlich erklärte er seinen Rücktritt vom Boxsport.

Weltmeister Abraham fühlte sich unterdessen um einen spektakulären K.o.-Sieg beraubt. "Er hat zu früh aufgegeben, dafür habe ich kein Verständnis", sagte der gebürtige Armenier. "Die Entscheidung war richtig. In den nächsten Runden wäre Marquez k.o. gegangen, vielleicht sogar ganz schwer", meinte Abrahams Trainer Ulli Wegner.

Zu hohe Börsenforderungen

Manager Sauerland will nun noch einmal die Verhandlungen mit dem Sturm-Lager suchen. Der WBA-Weltmeister aus Leverkusen steigt für den Hamburger Universum-Boxstall in den Ring, der einen Vertrag mit dem ZDF hat. Sauerlands Boxer kämpfen im Programm der ARD. "Die TV-Sender können sich einigen, das ist nicht das Problem. Die wahrscheinlich unlösbare Hürde wird die Börse von drei Millionen Euro, die jeder Boxer haben will", sagte Sauerland und ergänzte: "Ich persönlich glaube nicht, dass das Duell kommt." Abraham dagegen versicherte: "Am Geld soll dieser Kampf nicht scheitern. Geld interessiert mich nicht. Zur Not boxe ich auch ohne."

Abraham soll im Sommer 2009 Pavlik die WM-Titel des WBC und der WBO abjagen. "Wir sind optimistisch, dass dieser Kampf kommt. Er war eigentlich schon für den 24. Januar angesetzt, aber dann haben sich Pavlik und sein Team nicht mehr gemeldet", sagte Sauerland.

Quelle: ntv.de, Arne Leyenberg, dpa

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