Der britische Aktivist Matt Pearce wurde in Hongkong festgenommen, nachdem er auf die größte Brücke der Stadt geklettert war und zwei große Protestbanner ausgebreitet hatte. Er hatte sich in Anspielung auf die in Hongkong ausgetragenen olympischen Reiterspiele mit einem Pferdekostüm verkleidet und trug eine Gitarre. Das berichtete ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP.

Auf einem schmalen Stahlträger der Tsing-Yi-Brücke angekommen, entrollte der 33-Jährige seine rotgefärbten Banner mit den Aufschriften "Wir wollen Menschenrechte und Demokratie" sowie "Die Menschen in China wollen keine Unterdrückung." Die Polizei sperrte die Brücke für den Verkehr, breitete unterhalb des Trägers ein Rettungskissen aus, folgte dem Aktivisten und nahm ihn schließlich fest.

"Wir haben Polizisten dorthin beordert, nachdem wir erfahren haben, dass jemand ein Banner an der Tsing-Yi-Brücke befestigt hat", sagte ein Polizeisprecher.

Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong genießt mehr Freiheit als das restliche China und war zuletzt mehrfach Schauplatz von Protestaktionen. Für Freitag hatten mehrere Gruppen von Dissidenten in der Nähe des olympischen Reiterstadions im Stadtteil Sha Tin Protestaktionen geplant. Die Demonstration sollte vor der Eröffnungszeremonie der Reiterspiele um 18.00 Uhr Ortszeit auf dem Gelände des Hongkong Jockey-Clubs stattfinden.

Am Mittwoch wurde drei chinesischen Bürgerrechtlern die Einreise in die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong verweigert. Wie ein befreundeter Aktivist Zhang Xiaogang berichtete, seien Yang Jianli, Zhou Jian and Min Wong von den Behörden zunächst festgesetzt worden. Nach Angaben eines Anwalts wurde Zhou in ein Flugzeug Richtung Los Angeles gesetzt. Über den Verbleib von Yang und Wong bestand Unklarheit. Zuvor waren bereits vier chinesische Aktivisten in Hongkong abgewiesen worden.