Triumph über Hoeneß-Bayern veredelt Alba schnappt sich BBL-Pokal
24.03.2013, 17:03 Uhr
Berliner Fans feuern ihr Team an.
(Foto: dpa)
Rekordsieger Alba Berlin gewinnt zum siebten Mal den Pokal der Basketball-Bundesliga. Bei der Suche nach dem Nachfolger der Brose Baskets Bamberg, die in den vergangenen drei Jahren alle nationalen Titel gewonnen hatten, sehen die Fans lange ein hochspannendes Duell - und einen überragenden Zach Morley.
Der deutsche Basketball-Pokalsieger 2013 heißt Alba Berlin. Im Finale machte der Gastgeber Vizemeister ratiopharm Ulm durch einen 85:67 (38:39)-Erfolg auch zum Vizepokalsieger. 21 Punkte von Star-Center John Bryant reichten den Ulmern nicht zum zweiten Pokaltriumph nach 1996. Für Rekordpokalsieger Alba überragte beim siebten Cuperfolg Zach Morley mit 24 Punkten und 8 Rebounds.
"Ich bin glücklich für das Team, für die Stadt, und für die Fans. Sie mussten so lange warten", kommentierte Alba-Coach Sasa Obradovic den ersten nationalen Titelgewinn der Berliner seit 2009. Ulms Coach Thorsten Leibenath gratulierte dem "besten Team" des Finalturniers - und kündigte an, nach Platz drei im Vorjahr und Platz zwei in Berlin im nächsten Jahr endlich Platz eins belegen zu wollen. 2014 findet das Pokal-Finalturnier erstmals in Ulm statt. Der Gastgeber ist automatisch qualifiziert.
Platz drei in Berlin ging an den FC Bayern. Die mit großen Titelambitionen in die Hauptstadt gereisten Münchner betrieben beim 88:76 (43:43) im kleine Finale gegen die Artland Dragons Quakenbrück zumindest teilweise Wiedergutmachung für den ernüchternden Halbfinal-K.o. gegen Alba.
Von wegen müde Albatrosse
Die Berliner bestritten mit dem Pokalendspiel gegen Ulm ihr 50. Pflichtspiel in dieser Saison. Bedenken, die Alba-Profis könnten nur 17 Stunden nach dem intensiven Halbfinalduell müde ins Heimfinale gehen, hatte Sasa Obradovic vor dem Anwurf beseite gewischt. "Du spielst nicht nur mit dem Körper", erklärte der Alba-Trainer. Center Yassin Idbihi versicherte: "Wir haben noch genug im Tank."
Das galt in den ersten drei Vierteln für beide Teams. Keine Mannschaft konnte sich in einem intensivem Duell entscheidend absetzen. Der größte Scoringrun waren 7:0 Punkte für Alba, mit denen die Berliner den bis dahin größten Vorsprung der Ulmer (6 Zähler) in eine 33:32-Führung drehten. Ulms Centerstar John Bryant gelang mit 15 Punkten ein grandioses Auftaktviertel. Anschließend bekam die Alba-Defense Bryant jedoch besser in den Griff, obwohl sein Berliner Gegenpart Idbihi schon früh im dritten Viertel vier Fouls gesammelt hatte. Doch die Berliner steckten auch die hohe Foulbelastung ihres Centers weg.
Siebzehn Führungswechsel bis zum Sieg
2003 war der Pokal zum letzten Mal in Berlin ausgespielt worden, auch damals hatte Alba triumphiert – durch ein spektakuläres Dribbling von Mithat Demirel in den Schlusssekunden. Diesmal sorgte Alba-Spielmacher Heiko Schaffartzik für ein Last-Second-Highlight. Durch seinen Dreier mit der Schlusssirene des dritten Viertels gingen die Berliner mit einem 62:59-Vorsprung in den Schlussabschnitt.
Bis dahin hatten die Ulmer mehr als mitgehalten mit den Berlinern, fand ihr Coach Leibenath. Doch der siebzehnte Führungswechsel der Partie war auch der letzte. "Der Dreier hat bei den Berlinern noch einmal unglaubliche Kräfte freigesetzt", bilanzierte Leibenath nach dem Finale. Zuvor hatte er mit ansehen müssen, wie Alba Im Schlussviertel seinen Vorsprung kontinuierlich ausgebaut hatte.
Nach einem krachenden Dunk zum 85:67 für Berlin wurde das Pokalfinale vom Hallensprecher dann vorzeitig für beendet erklärt, obwohl regulär noch 8,4 Sekunden zu spielen waren. Die Akteure beider Teams hatten sich da bereits auf dem Parkett gegenseitig umarmt und Glückwünsche ausgetauscht - und nicht nur sich und die Stadt und die Fans glücklich gemacht, sondern auch ihren Coach Sasa Obradovic.
Quelle: ntv.de