"Alle Vitalfunktionen stabil" Albrecht bis Dienstag im Koma
25.01.2009, 20:30 UhrAls es für seine Rennfahrerkollegen beim Ski-Spektakel in Kitzbühel um Siege und Preisgelder ging, kämpften die Ärzte auf der Intensivstation weiter um die Gesundheit des Schweizers Daniel Albrecht. Auch drei Tage nach dem Trainings-Unfall auf der Streif liegt der Kombinations-Weltmeister noch im künstlichen Tiefschlaf. Der Beginn der Aufwachphase wurde vorerst auf Dienstag verschoben.
"Grund für übertriebene Sorge" gebe es aber nach der dritten ruhigen Nacht weiterhin nicht, erklärten die Verantwortlichen der Innsbrucker Universitätsklinik am Sonntag, "alle Vitalfunktionen sind stabil".
Blutungen in der Lunge
Gewissheit über eine vollständige Gesundung des an Kopf und Lunge verletzten 25-Jährigen gibt es aber noch immer nicht. Das Schädel-Hirn-Trauma verlaufe ohne Komplikationen, wurde nach neuerlichen Untersuchungen am Nachmittag mitgeteilt. Diese hätten aber auch gezeigt, dass "in einigen Teilen der Lunge kleinere, verletzungsbedingte Blutungen noch nicht völlig zum Stillstand gekommen sind". Hier müsse die weitere Entwicklung abgewartet werden.
Dennoch ging die Hahnenkamm-Schau weiter. Fahrer und Experten akzeptieren auch dieses Unglück weitgehend als Berufsrisiko in einer gefährlichen Sportart. "Abfahrt ist eben die Formel 1 auf Schnee", sagte der deutsche Olympiasieger Markus Wasmeier im Magazin "Focus".
Die Aktiven versuchen zumindest im Rennen zu verdrängen, wie schmal der Grat zwischen Show und Sicherheit bei Geschwindigkeiten von mehr als 140 km/h ist. "Man kann das schon kurzfristig vergessen, wenn man Rennen fährt. Aber man hat das natürlich im Hinterkopf. Schön ist das nicht", sagte der norwegische Doppel-Weltmeister Aksel Lund Svindal. der selbst wegen eines schweren Sturzes fast die komplette Vorsaison verpasst hatte.
Quelle: ntv.de