Sport

Hickhack um America's Cup Alinghi plant weitere Finalsiege

Der America's Cup segelt in eine ungewisse Zukunft. Nur zweieinhalb Wochen nach dem zweiten Sieg des Schweizer Teams Alinghi sorgen drohende Rechtsstreitigkeiten für Unsicherheit bei den Planungen der nächsten Cup-Auflage. Hauptsponsor Louis Vuitton, seit 1983 maßgeblich an der Gestaltung der Herausfordererserie beteiligt, hat seinen Ausstieg aus der prestigeträchtigsten Regattaserie der Welt bekannt gegeben. Dazu droht der Golden Gate Yacht Club aus den USA, der bei der 32. Auflage das Team BMW Oracle Racing von US-Milliardär Larry Ellisons vertrat, den Eidgenossen mit einer Klage.

Mit Louis Vuittons Ausstieg endet nach 25 Jahren eine der längsten Sponsor-Partnerschaften der Sportgeschichte. Die britische Tageszeitung "Times" berichtete in ihrer Online-Wochenendausgabe, der französische Luxusgüter-Hersteller werde das America's-Cup-Management auf Grund mangelnder Gegenleistung für die investierten Sponsorenmittel in Höhe von 60 Millionen Euro in der diesjährigen Serie vermutlich verklagen.

Der dpa sagte der ehemalige Cup-Skipper und Louis-Vuitton-Botschafter Bruno Troubl: "Ich liebe den Cup immer noch, aber Louis Vuitton hat mit Blick auf die Zukunft andere Ansätze. Vielleicht hat das America's-Cup-Management ja recht, eine Massenveranstaltung anzustreben. Doch uns sind Werte wie Tradition, Eleganz und Freundschaft wichtig." Als Nachfolger für Louis Vuitton ist Uhren-Riese Rolex im Gespräch.

Rolex im Gespräch

Gleichzeitig muss Alinghi mit einer Klage durch den Golden Gate Yacht Club (GGYC) aus San Francisco rechnen. Der GGYC zweifelt die Rechtmäßigkeit des von Alinghi zum "Challenger of Record" gewählten spanischen Clubs Nautico Espaol de Vela (CNEV) an. Der "Challenger of Record" ist der Verhandlungspartner des Titelverteidigers und Sprecher aller künftigen Herausforderer. Die Amerikaner wollen diese Rolle nun selbst übernehmen. Akzeptiert das Alinghi-Team die US-Forderungen nicht, droht der GGYC mit einer Klage.

Verbriefte Vorteile für Alinghi

Die Amerikaner wollen Alinghi zu Änderungen des bereits veröffentlichen Protokolls für den nächsten Cup zwingen. Die Schweizer haben sich darin weit reichende Rechte und Vorteile gegenüber der Konkurrenz eingeräumt. Nach Rücksprache mit weiteren potenziellen Herausforderern, darunter auch dem deutschen Team, fühlen sich die Amerikaner in ihren Forderungen bestärkt. Die Schweizer Titelverteidiger verweigern seit Tagen jeden Kommentar zu den Vorgängen.

"Wir befürworten die Haltung der Amerikaner, weil sie Druck machen. Die bestehende Unsicherheit ist für kein Team hilfreich". sagte Michael Scheeren, Teamchef der deutschen Mannschaft. "Wir arbeiten aber trotzdem weiter. Lediglich die ganz harten Vertragsunterschriften müssen nun etwas warten, bis hoffentlich bald Klarheit herrscht."

Von Tatjana Pokorny, dpa

Quelle: ntv.de

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