Sport

Ribery in der Warteschlange Alles hängt an Deisler

Bundesliga-Krösus Bayern München überlässt Real Madrid bei der Jagd nach dem französischen Fußball-Nationalspieler Franck Ribery nicht kampflos das Feld. Manager Uli Hoeneß nutzte am Montag in Dubai die gemeinsame Teilnahme mit Olympique Marseille am mit zwei Millionen Dollar dotierten Turnier um den "Dubai-Cup", um im persönlichen Gespräch mit Olympique-Präsident Papa Diouf das Interesse der Bayern zu erneuern. "Es ist klar, wenn Marseille Franck Ribery verkauft, werden sie auch mit uns sprechen. Das hat er mir versprochen", berichtete Hoeneß nach seinem Plausch mit Diouf.

Der Präsident des französischen Erstligisten bestätigte auf Nachfrage die Darstellung des Bayern-Managers, bekräftigte aber zugleich, dass man den in Europa von etlichen Clubs umworbenen Mittelfeldspieler eigentlich nicht ziehen lassen möchte. "Wir wollen Franck am liebsten noch viele Jahre behalten", sagte Diouf und verwies auf den langfristigen Vertrag des Spielers bis 2010. "Es ist noch nichts entschieden über seine Zukunft. Aber wenn er geht, wollen wir den besten Preis erzielen", erklärte Diouf. Der Markwert des Vize-Weltmeisters beträgt über 20 Millionen Euro.

Die Bayern hätten sich im Gegensatz zu anderen Vereinen "sehr korrekt" verhalten, lobte Diouf. So hätte Hoeneß Olympique offiziell vom Interesse des deutschen Rekordmeisters unterrichtet. "Andere Clubs haben sofort den Spieler kontaktiert", beklagte Diouf. "Wir haben mit Bayern eine gute Beziehung, betonte Diouf. Das könnte den Münchnern zwar in den Verhandlungen mit Olympique helfen, aber Diouf gab zu Bedenken: "Man muss auch sehen, was der Spieler möchte, welchen Verein er bevorzugt."

Nach der bereits perfekten Verpflichtung von Nationalspieler Jan Schlaudraff, der zum 1. Juli für die festgeschriebene Ablösesumme von einer Million Euro von Alemannia Aachen nach München wechselt, wäre Ribery ein zweiter Mann für den Offensivbereich, in dem die Bayern derzeit den größten Handlungsbedarf sehen. Ribery steht dabei weit oben auf der Kandidatenliste. "Ich will nicht sagen, er ist Nummer eins oder zwei auf der Liste", so Hoeneß, "aber er ist ein Name."

Über 20 Millionen Euro haben die Bayern noch nie für einen Spieler ausgegeben. Und beim Poker um Ribery kommt es auch auf die weitere Entwicklung von Nationalspieler Sebastian Deisler an. Nach seiner letzten schweren Knieverletzung soll der 27-Jährige in der Rückrunde endlich im Mittelfeld Akzente setzen, was die Münchner Verantwortlichen Ribery uneingeschränkt zutrauen. "Es hängt nicht von Deisler ab, aber es hängt damit zusammen. Wenn Sebastian so zurückkommt, wie er das vor Weihnachten angedeutet hat, ist die Notwendigkeit eines Transfers von Franck Ribery eher kleiner. Wenn Deisler wider Erwarten nicht die Form finden wird, ist das eher ein Thema", sagte Hoeneß.

Quelle: ntv.de

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