Sieg verpasst? "Bin mega happy!" Andreas Sander rast "sensationell" aufs Podium
06.03.2023, 05:44 Uhr
Andreas Sander fuhr im Super-G von Aspen auf Platz zwei.
(Foto: John Locher/AP/dpa)
Andreas Sander feiert in Aspen den ersten Podiumsplatz seiner Weltcup-Karriere und ist danach völlig aus dem Häuschen. Der Schweizer Überflieger Marco Odermatt und Norwegens Superstar Aleksander Aamodt Kilde holen sich derweil kleine Kristallkugeln.
Unter der Sonne von Aspen streckte Andreas Sander den Zeigefinger in die Höhe, auch wenn im Ziel Zentimeter zum ganz großen Wurf fehlten. Hauchdünn verpasste der 33-Jährige beim Super-G im US-Nobelskiort den Sieg, feierte aber im 180. Anlauf den ersten Podiumsplatz seiner Weltcup-Karriere. Sander wurde Zweiter hinter dem Schweizer Überflieger Marco Odermatt, der sich die kleine Kristallkugel für den Gewinn der Disziplinwertung sicherte.
"Sensationell. Ich bin mega happy", sagte Sander nach dem großen Erfolg. Er sei aber auch "überrascht, dass es endlich so geklappt hat". Dem verpassten Sieg trauere er nicht nach. "Es war ein kleiner Fehler da, aber das versuche ich schnell zu vergessen und mich nur über den zweiten Platz zu freuen", so Sander, "da tritt man gern die Heimreise an." Der Ennepetaler, 2021 Vizeweltmeister in der Abfahrt, hatte fünf Hundertstelsekunden Rückstand zu Odermatt. Dritter wurde Norwegens Skistar Aleksander Aamodt Kilde (+0,34 Sekunden), der am Samstag durch seinen sechsten Saisonsieg in der Königsdiziplin den Abfahrtsweltcup gewonnen hatte.
Auch Baumann überzeugt in Aspen
Doppelweltmeister Odermatt entschied als erster Rennläufer der Geschichte fünf Super-G-Weltcups in einer Saison für sich. Nach seinem Erfolg in den Rocky Mountains hat der 25-Jährige auch beste Karten für den Gewinn der Gesamtwertung. Sanders bislang bestes Weltcup-Ergebnis war ein vierter Rang gewesen, der WM-Neunte von Courchevel sorgte für das erste deutsche Super-G-Podium seit Februar 2020. Damals war Thomas Dreßen in Saalbach-Hinterglemm Dritter geworden.
Dreßen, am Vortag kurz vor dem Ziel ausgeschieden, trat am Sonntag nicht an. Simon Jocher fehlte ebenfalls, nachdem er bei einem Sturz in der Abfahrt Prellungen an Armen und Hüfte erlitten hatte. Romed Baumann wurde guter 13., Josef Ferstl enttäuschte auf Rang 34. Dominik Schwaiger schied aus.
In der Abfahrt klemmt's weiter
Am Samstag hatte Kilde seinen sechsten Saisonsieg in der Abfahrt geholt und ist mit 720 Punkten auch von Vincent Kriechmayr (Österreich/514) nicht mehr einzuholen. Als bester Deutscher landete Sander auf Rang neun (+1,01 Sekunden). "Was für ein Gefühl, es war eine richtig schöne Saison", sagte Kilde. Zweiter wurde der Kanadier James Crawford (+0,61) vor Weltmeister Odermatt (+0,63). Kriechmayr kam bei der letzten Abfahrt vor dem Saisonfinale in Soldeau/Andorra nicht über Rang vier (+0,70) hinaus.
Die Deutschen müssen hingegen weiter auf ihren ersten Abfahrts-Podestplatz seit mehr als drei Jahren warten. Hinter Sander, der als Trainingsschnellster überrascht hatte und sein bestes Saisonergebnis einfuhr, wurde Baumann (+1,06) Elfter, Ferstl (+1,28) belegte Platz 18. Völlig chancenlos war Dominik Schwaiger (+2,74/52.). Die erste Abfahrt in Aspen war am Freitag wegen starken Schneefalls abgebrochen worden. Vor dem Weltcupfinale in Andorra stehen für die Männer noch zwei Riesenslaloms im slowenischen Kranjska Gora an.
Quelle: ntv.de, tno/sid