Sport

Gehrig-Syndrom im Fußball Anwalt weiter Ermittlungen aus

Der auf Doping-Untersuchungen spezialisierte Turiner Staatsanwalt Raffaele Guariniello hat die Ermittlungen um das sogenannte Gehrig-Syndrom, an dem mehrere italienische Fußballspieler und Ex-Kicker in den vergangenen Jahren erkrankt oder gestorben sind, ausgedehnt.

"Unter den Profi-Fußballern ist die Todesrate wegen des Gehrig-Syndroms sechsmal höher als unter der normalen Bevölkerung. Wir haben auch Vergleiche mit Radfahrern und Basketballern gemacht, unter ihnen wurde kein einziger Fall gemeldet", sagte Guariniello. "Bei den Fußballern muss es einen bestimmten belastenden Faktor geben. Wir denken an Dopingsubstanzen, an Traumata oder der an giftige Substanzen zum Erhalt der Fußballfelder", sagte Guariniello.

Irreversible Sklerose

Die Gehrig-Krankheit, auch amyotrophe Lateralsklerose (ALS) genannt, ist eine irreversible Sklerose und hängt laut Ärzten mit großem physischen Stress sowie mit Traumata zusammen. Die Krankheit des Zentralnervensystems tritt aber auch gehäuft in bestimmten Familien auf. ALS beginnt zumeist mit Lähmungserscheinungen und Muskelschwächen, die sich schnell verschlimmern. Nach einiger Zeit sterben die Patienten zumeist an Atemversagen.

Für Aufsehen sorgte in Italien zuletzt der Fall des Fußballprofis Stefano Borgnovo, der 2005 an dem Gehrig-Syndrom erkrankt, seitdem gelähmt ist und künstlich beatmet werden muss. "Ich will kämpfen, um weiter zu leben. Ich hoffe auf die medizinischen Fortschritte", sagte Borgonovo heute in einem Interview mit dem TV-Sender Sky Italia.

24.000 Fußballer untersucht

In den 70er Jahren hatte Boronovo für Klubs wie Florenz und AC Mailand gespielt. Weitere prominente Fußballer wie die Florenz-Legende Gianfranco Signorini waren an der Krankheit gestorben.

Guariniello hat in den vergangenen Jahren eine Untersuchung von 24.000 Spielern abgeschlossen und die Resultate dem Gesundheitsministerium in Rom geschickt. Jetzt beginnt eine zweite Phase, in der Fußballer der Serie A und B unter die Lupe genommen werden, die zwischen 1970 und 2001 gespielt haben.

Quelle: ntv.de

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