"Ich habe Mist gebaut" Ärger um Jan Ullrich
03.05.2002, 10:32 UhrRadprofi Jan Ullrich muss nach seinem Unfall mit Fahrerflucht in Freiburg Konsequenzen seines Arbeitgebers fürchten.
Das bestätigte der sportliche Leiter Rudy Pevenage dem Sport-Informations-Dienst (sid): "Das ist alles neu für uns. So ein Verhalten von ihm als Mannschaftsführer unseres Teams ist nicht in Ordnung. Da werden wir uns gemeinsam mit Teamchef Walter Godefroot noch zusammensetzen müssen."
Ullrich hatte in der Nacht zum 1. Mai bei einem Wendemanöver mit seinem Porsche vor einem Hotel offenbar Fahrräder und einen Ständer beschädigt und danach Fahrerflucht begangen. Im Auto saßen außerdem Ullrichs Teamkollege Alexander Winokurow (Kasachstan) und zwei Frauen.
Nachdem ein Zeuge die Polizei eingeschaltet hatte, wurde Ullrich auf der Wache eine Blutprobe entnommen. Das Ergebnis ist noch unbekannt, Ullrichs Führerschein wurde einbehalten. Nach Informationen des Südwest-Rundfunks soll der Profi mit 1,5 Promille im Blut gefahren sein.Die Freiburger Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen des Vorwurfs von Verkehrsdelikten ein.
Mehrere Gläser Wein getrunken
Ullrichs Manager Wolfgang Strohband erklärte, dass der Start des Merdingers an der diesjährigen Tour de France nach erneuten Knieproblemen ernsthaft in Gefahr sei. Der Frust über die Verletzung ist seinen Angaben zufolge auch Auslöser des Unfalls in Freiburg gewesen. Strohband bestätigte, dass Ullrich zuvor mehrere mehrere Gläser Wein getrunken habe.
"Ich habe Mist gebaut"
Ullrich selber zeigte sich auf der Internet-Seite des Team Telekom reumütig: "Ich habe Mist gebaut, dafür werde ich gerade stehen. Ich habe über die Stränge geschlagen, da gibt es nichts zu beschönigen." Godefroot, "menschlich sehr enttäuscht", bezeichnete den Vorfall als "schwer entschuldbar" und kündigte ein "ernstes Gespräch" an.
Quelle: ntv.de