Sport

Zu spät zur Kontrolle Armstrong droht Strafe

Die seit Monaten mit hohem PR-Aufwand geplante Tour-Rückkehr von Lance Armstrong gerät in Gefahr. Wegen eines Verstoßes gegen die Doping-Bestimmungen drohen dem siebenfachen Tour-de-France-Sieger Sanktionen der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD.

Ob die als kompromisslos bekannte AFLD Armstrong wegen Behinderung einer Kontrolle in Südfrankreich am 17. März bestraft, ist völlig offen. Sie lässt den Superstar zappeln.

Der Weltverband UCI signalisierte allerdings Unterstützung für Armstrong, dessen Tour-Auftritt auch vom Veranstalter ASO gewünscht wird. "Wenn die AFLD Sanktionen ausspricht, werden unsere Anwälte prüfen, ob die weltweit zu gelten haben. So weit wir das beurteilen können, hat Armstrong weder UCI- noch WADA-Recht gebrochen", sagte Weltverbands-Präsident Pat McQuaid.

Arzt musste 20 Minuten warten

Die AFLD hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass Armstrong bei einem Test in Beaulieu-sur-Mer gegen das Reglement verstoßen habe. Armstrong hatte den von der AFLD beauftragten Arzt 20 Minuten warten lassen, bevor er einen Urin-, Blut- und Haar-Test gestattete. Obwohl die Proben keine Auffälligkeiten aufwiesen, wäre die AFLD nach ihrer Auffassung sanktionsberechtigt.

Ob der 37-jährige Radprofi wegen Behinderung der Kontroll-Prozedur bestraft würde, ließ die AFLD offen. "Das ist eine nationale Angelegenheit und unterliegt französischem Recht", erklärte McQuaid, dessen schützende Hand über Armstrong wohl nicht viel nützen würde, selbst wenn eine mögliche Sanktion nur auf französischem Terrain gelten sollte. Dann wäre die Tour für den Astana-Kapitän auch passé.

In einer Stellungnahme hatte Armstrong die Verzögerung am vergangenen Dienstag damit begründet, dass er erst bei seinem Teamchef Johan Bruyneel und bei der UCI telefonisch klären habe müssen, ob die Kontrolle autorisiert sei. Danach habe der Test in "freundlicher Atmosphäre" stattgefunden. Der Kontrolleur habe Armstrong nach der Rückkehr vom Training in Ruhe duschen lassen, während Mitarbeiter des Profis dessen Identität geprüft hätten.

Quelle: ntv.de, Von Andreas Zellmer, dpa

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