Sport

Kontrollen nur teamintern Armstrong rudert zurück

Kurz vor dem Comeback in seinem Heimatland schreibt Radprofi Lance Armstrong wieder einmal Doping-Schlagzeilen. Der siebenmalige Tour-Sieger aus den USA hat durch den Verzicht auf die Zusammenarbeit mit dem US-Wissenschaftler Don Catlin Wasser auf die Mühlen der Kritiker gegossen und flüchtet sich einen Tag vor dem Start der Kalifornien-Rundfahrt, bei dem er auf seinen Landsmann Floyd Landis treffen wird, in Ausreden.

"Es war ein schwieriges Programm. Wenn man Catlins Test-Termine mit meinen vergleicht, dann wären die Kontrolleure regelrecht übereinander gestolpert", sagte Armstrong. In Zusammenarbeit mit Catlin sollte aus Armstrong der "gläserne Athlet" werden, alle drei Tage wollte der Anti-Doping-Kämpfer den Texaner zur Kontrolle bitten.

Neben logistischen Problemen hätten letztlich auch die hohen Kosten zum Ende des ehrgeizigen Programms geführt. Seit September ist Armstrong nach Auskunft seines Anwalts im Training bereits 16-mal unangemeldet getestet worden. Armstrong kommentiert die Kontrollen auf seiner Internet-Seite oft süffisant: "Ratet mal, was heute passiert ist. Mal wieder ein Test."

Kontrollen jetzt teamintern

Dennoch werde sich Armstrong dem umfassendsten Test-Programm der Geschichte unterziehen, nur dass diese Kontrollen teamintern beim Astana-Rennstall unter Leitung des Dänen Rasmus Damsgaard erfolgen. Armstrong plant weiterhin, seine Werte ins Internet zu stellen. Catlins Plan aber, ihn alle drei Tage zu testen, sei zu viel des Guten, wenn man die Maßnahmen des Weltverbandes UCI mit dem Biologischen Pass betrachte. "Ich denke, jeder der mit Doping zu tun hat, wird mir zustimmen, dass das nicht wirklich notwendig ist", meinte Armstrong.

Den Radsport sieht Armstrong, der sich in seiner ersten Karriere stets mit Doping-Anschuldigungen konfrontiert sah, auf dem Weg aus dem Tal der Tränen. Angesprochen auf das Doping-Geständnis des Baseball-Stars Alex Rodriguez sagte der 37-Jährige: "Es scheint, als lässt der Radsport den dunklen Punkt hinter sich." Der Radsportler könne ruhig schlafen, dann er werde so oft getestet wie keine Sportart sonst.

Landis startet wieder

Positiv getestet wurde auch Floyd Landis, und zwar bei der Tour 2006. Nach Ablauf der Sperre kehrt der 33-Jährige nun zurück. Trotz eines Trainingssturzes wird Landis an den Start gehen. Der Amerikaner, der für das zweitklassige OUCH-Team fährt, hat einige Blutergüsse erlitten. Seine operierte Hüfte ist aber nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.

Landis' Dopingsperre war am 29. Januar abgelaufen. Er war bei seinem Tour-Etappensieg am 20. Juli 2006 positiv auf Testosteron getestet worden, daraufhin wurde ihm der Gesamtsieg aberkannt. Landis hatte anschließend bis zum Sportgerichtshof CAS vergeblich gegen die Sperre angekämpft und viel Geld für Anwälte und Prozesskosten verloren.

Quelle: ntv.de, Von Steve Kramer, sid

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