Tour de France Armstrong setzt Zeichen
06.07.2002, 19:47 UhrTitelverteidiger Lance Armstrong (USA) hat mit seinem Prologsieg bei der 89. Frankreich-Rundfahrt den Grundstein zum vierten Tour-Gesamtsieg in Folge gelegt. Damit eroberte sich Armstrong auf Anhieb wieder "Gelb".
Der Weltmeister von 1993 setzte sich beim Einzelzeitfahren über sieben Kilometer durch die verwinkelte Luxemburger Innenstadt souverän in 9:08 Minuten gegen die Konkurrenz durch. Zweiter wurde Frankreichs Publikumsliebling Laurent Jalabert (9:10) vor dem Litauer Raimondas Rumsas (9:11). Keinen Zweifel hat Altmeister Eddy Merckx am Ausgang der diesjährigen Tour. "Armstrong ist so stark und hat ein so starkes Team. Wer sollte ihn da in Bedrängnis bringen", sagte der fünfmalige Tour-Sieger.
Optimal vermied der unmittelbar vor Armstrong gestartete Telekom-Kapitän Erik Zabel das befürchtete Überholmanöver durch den US-Star. "Die Angst hat mich nach vorne getrieben. Ich wollte das Überholen vermeiden, denn dann bekommt man einen moralischen Dämpfer. Ich bin lange bei einem Zeitfahren nicht mehr so am Limit gefahren", sagte Zabel. Der sechsmalige Gewinner des Grünen Trikot für den Punktbesten wurde am Ende in für ihn ausgezeichneten 9:33 Minuten gestoppt.
Der Sprint-König will wie im Vorjahr Tagessieger auf der ersten Etappe werden, wobei ein Erfolg am Sonntag das passende Geschenk zu seinem 32. Geburtstag wäre. "Wir müssen erst einmal das Ergebnis von heute analysieren und sollten nicht soviel spekulieren", sagte Zabel. Bester deutscher Fahrer war Once-Profi Jörg Jaksche. Der Ansbacher benötigte 9:29 Minuten. "Ich habe alles gegeben, bin aber kalkuliertes Risiko gefahren. Die Strecke war gefährlich", sagte Jaksche.
Auf der ersten Tour-Etappe am Sonntag bleibt die Tour-Karawane noch in dem Großherzogtum. Auf dem 192,5 km langen Teilstück mit je zwei Bergwertungen der dritten und vierten Kategorie haben die Fahrer auf dem welligen Profil durch die Ardennenausläufer einen anspruchsvollen Kurs zu bewältigen. Dabei könnte der Anstieg bei den letzten zehn Kilometern Zabels Fähigkeiten entgegenkommen.
Quelle: ntv.de