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Melbourne-GP gesichert Aus für Silverstone ab 2010

Grünes Licht für Donington und Melbourne, Rote Karte für Silverstone: Nach Monaten der Unsicherheit und Spekulationen hat Formel-1-Boss Bernie Ecclestone mit einem Doppelschlag die Weichen für seinen WM-Kalender der Zukunft gestellt.

Das von ihm ungeliebte Silverstone wird im nächsten Jahr zum letzten Mal Schauplatz eines Grand Prix sein. Ab 2010 wird der Große Preis von Großbritannien im Donington Park stattfinden. Das wegen der frühen Startzeit bedrohte Rennen im australischen Melbourne bleibt nach einem Kompromiss bis 2015 im WM-Kalender.

Unsicherheit endlich vorbei

Das keineswegs überraschende Aus für das Rennen im "Home of British Motorsport" verkündeten Ecclestone und FIA-Präsident Max Mosley in Silverstone, wo am Sonntag (14 Uhr MESZ/live bei RTL) der 9. von 18 WM-Läufen der Saison über die Bühne geht. "Die Unsicherheit ist endlich vorbei. Wir haben einen Vertrag mit Donington, die Zukunft des britischen Grand Prix ist gesichert", sagte Ecclestone.

Der Automobil-Weltverband FIA und Ecclestone wollten sich über die Laufzeit des Vertrages nicht näher äußern. Auf der Homepage der Rennstrecke (www.donington-park.co.uk) heißt es allerdings, dass die beiden Mitbesitzer des Kurses, Simon Gillett and Lee Gill, ein Abkommen für zehn Jahre unterschrieben haben. Dabei sollen sie Ecclestone Investitionen in Höhe von rund 200 Millionen Euro zugesichert haben.

Silverstone ist Ecclestone schon lange ein Dorn im Auge. Der 77-Jährige kritisiert die Infrastruktur, die seiner Meinung nach nicht dem Formel-1-Standard entspricht. So führt nur eine einzige Straße zur Rennstrecke, der Verkehr kommt regelmäßig zum Erliegen. Außerdem gibt es nicht genügend Hotels im näheren Umkreis. Deshalb stand das Rennen bereits mehrfach vor dem Aus.

Rennen, auf das man stolz sein kann

"Wir wollten ein Formel-1-Rennen, auf das die Briten stolz sein können, eine Veranstaltung, die Weltklasse garantiert. Das werden wir in Donington haben", meinte Ecclestone erleichtert. Donington werde, so der Promoter, den britischen Motorsport wieder zurück auf die Formel-1-Landkarte bringen. Dem stimmte auch Mosley zu: "Die englischen Fans haben ab 2010 den Grand Prix, den sie verdienen."

Letztmals gastierte die Königsklasse 1993 als Großer Preis von Europa in Donington. Damals sahen die Fans eines der denkwürdigsten Rennen überhaupt. Im Wetterchaos siegte schließlich der legendäre Brasilianer Ayrton Senna, weil sein Rivale Alain Prost (Frankreich) bei der Regen-Lotterie siebenmal zum Reifenwechsel in die Box fuhr - und jedes Mal mit seiner Wahl daneben lag.

Melbourne-GP gesichert

Freude und Zufriedenheit gab es derweil in Melbourne. Ecclestone und der Premierminister des australischen Bundesstaates Victoria, John Brumby, unterschrieben einen Fünfjahresvertrag. In Melbourne findet traditionell der Saisonauftakt statt. Das Rennen stand zuletzt auf der Kippe, nachdem die Australier Ecclestones Forderung nach einem Nachtrennen nicht erfüllen wollten.

Beide Parteien einigten sich in den Verhandlungen auf einen Kompromiss. Der Start des Rennens wird 2009 nochmals um 90 Minuten auf dann 17.00 Uhr (7.00 Uhr MESZ) nach hinten verlegt. Dadurch kann Ecclestone den Grand Prix zur einer besseren Fernsehzeit in Europa präsentieren. "Die spätere Startzeit ist ein Gewinn für die Fans, für Melbourne und die gesamte Formel 1. Das Rennen hier ist immer eine Klasseshow", sagte Ecclestone.

Quelle: ntv.de

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