3. Runde im DFB-Pokal Außenseiter hoffen, Babbel bangt
27.10.2009, 08:00 Uhr
In der 2. Runde sorgte Osnabrück mit einem Sieg über den Hamburger SV für eine Pokal-Sensation.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Auf dem Weg ins 67. DFB-Pokalfinale träumen die unterklassigen Klubs vom großen Coup, die Favoriten wollen auf dem schnellsten Weg ins europäische Geschäft. Und für Stuttgarts Teamchef Markus Babbel hat das Pokalmotto "Siegen oder fliegen" eine ganz besondere Bedeutung.
Gemeinsam gewannen Markus Babbel und Mario Basler mit Bayern München 1998 den DFB-Pokal, im Achtelfinale des laufenden Wettbewerbs müssen die beiden Ex-Nationalspieler um ihre Trainerjobs fürchten. Während die Begegnung des VfB Stuttgart beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth für Babbel als "Endspiel" tituliert wurde, hofft auch Basler nach zuletzt vier Niederlagen in der Regionalliga mit Eintracht Trier gegen den 1. FC Köln auf den ganz großen Coup und das Ende der Diskussionen um seine Zukunft.
In den beiden übrigen Begegnungen am ersten Pokal-Spieltag der 3. Runde freut sich Drittligist VfL Osnabrück auf die nächste Pokal-Party und ein volles Stadion gegen Borussia Dortmund. In einem Zweitliga-Duell treffen der FC Augsburg und der MSV Duisburg aufeinander.
Dienstag, 27. Oktober | |||
19.00 Uhr | SpVgg Greuther Fürth | - VfB Stuttgart | -:- |
Eintracht Trier | - 1. FC Köln | -:- | |
20.30 Uhr | VfL Osnabrück | - Borussia Dortmund | -:- |
FC Augsburg | - MSV Duisburg | -:- | |
Mittwoch, 28. Oktober | |||
19.00 Uhr | 1860 München | - FC Schalke 04 | -:- |
Werder Bremen | - 1. FC Kaiserslautern | -:- | |
20.30 Uhr | 1899 Hoffenheim | - TuS Koblenz | -:- |
Eintracht Frankfurt | - FC Bayern München | -:- |
"Mir ist klar, es müssen schnellstens Resultate her", sagte Babbel vor dem Gastspiel der Schwaben in Fürth. Zuletzt kassierte der VfB vier Pflichtspiel-Niederlagen in Folge. Dennoch glaubt Babbel, weiterhin "die Rückendeckung des Vereins" zu spüren.
Offiziell steht auch die Trierer Klubführung noch hinter Basler, obwohl es im Umfeld der Eintracht kräftig rumort. Krisensitzungen der Mannschaft mit und ohne Trainer sowie Klubführung blieben bisher ohne Wirkung. Seit dem 4:2-Erfolg über Arminia Bielefeld in der letzten Pokalrunde gab es für die Moselstädter nichts mehr zu holen. In der 3. Liga verloren sie am Wochenende nach einer abermals mäßigen Vorstellung 0:1 bei den Sportfreunden Lotte. "Ich hoffe, wir fliegen im DFB-Pokal raus, damit nichts übertüncht wird. Das ist eine Tragödie", wetterte Torjäger Sahr Senesie nach nunmehr 305 Minuten ohne Treffer.
Osnabrück träumt von Geldsegen

Gegen Borussia Dortmund will Drittligist Osnabrück für die nächste Pokal-Überraschung sorgen.
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In Trier hoffen sie in erster Linie auf die sportliche Wende, bei der zweiten noch im Wettbewerb verbliebenen unterklassigen Mannschaft in Osnabrück hingegen auf den nächsten Geldregen. Die Bremer Brücke ist mit 16.400 Zuschauern längst ausverkauft. Der Pokal-Krimi in der zweiten Runde gegen den Hamburger SV (3:3, 4:2 im Elfmeterschießen) hat Appetit auf mehr gemacht. Schon in den ersten beiden Runden floss eine halbe Million Euro in die Klubkasse, gegen den BVB sind es rund 650.000 Euro, und der Einzug ins Viertelfinale (9./10. Februar 2010) würde weitere 1,2 Millionen Euro bringen.
Ein Grund mehr für die Mannschaft von Trainer Karsten Baumann und dessen Assistenten Rolf Meyer, die beide einst für die Borussia spielten, sich mächtig ins Zeug zu legen. "Wir haben den BVB zweimal beobachtet - das ist schon eine Hausnummer. Wir wollen das Spiel so lange wie möglich offen halten", sagte Baumann (41 Bundeliga-Spiele zwischen 1998 und 2000), und der ehemalige Dortmunder Reserve-Keeper Meyer (1983 bis 1991) ist überzeugt: "Wir haben eine Chance, die genauso groß ist wie gegen den HSV."
7. Streich von Pokalschreck Siegert?
Die Osnabrücker haben gute Erinnerungen an den BVB. Die Borussia war vor 33 Jahren der erste Bundesligist, den der VfL aus dem Pokal-Wettbewerb warf. Der aktuelle Mittelfeldspieler Benjamin Siegert war 2001 mit den viertklassigen Amateuren des VfL Wolfsburg über Dortmund siegreich (1:0) und 2005 ebenfalls in der Auftaktrunde mit dem damaligen Zweitligisten Eintracht Braunschweig (2:1). Insgesamt war Siegert schon an sechs Pokal-"Wundern" beteiligt, hat der "Kicker" ausgegraben.
Damit kein siebtes hinzukommt, zieht BVB-Trainer Jürgen Klopp alle Register, um seine Profis auf das Spiel einzustimmen. Auch Präsident Reinhard Rauball wies mehrfach auf die Wichtigkeit der beiden Begegnungen in der Woche hin: "Wenn wir am Freitag gegen Hertha gewinnen, können wir uns in der Bundesliga nach oben orientieren, und im DFB-Pokal in Osnabrück geht es um viel Geld."
Zweitligaduell in Augsburg
In Augsburg kämpfen die Zweitligisten FC und Duisburg um den Einzug in die die Runde der letzten Acht. Beide Teams, die im Mittelfeld der Tabelle nur ein Zähler trennt, stimmten sich am Wochenende mit Punktspielsiegen auf den Pokal-Fight ein. Für die "Zebras" geht es auch um das Ende einer Auswärtsmisere, denn in den letzten drei Gastspielen hieß es für das Team von Trainer Peter Neururer: Außer Spesen nichts gewesen.

Bislang spielt der MSV noch nicht so, dass Coach Peter Neururer ein Angebot von Real Madrid ablehnen würde.
(Foto: dpa)
Mit einem Sieg im Pokal will sich der selbst ernannte Aufstiegsanwärter für die bislang schwache Saison in der Meisterschaft rehabilitieren. Oder, um es mit Neururer zu sagen: "Das ist für uns die große Chance, alles was wir bislang versaubeutelt haben, wieder aufzuholen."
Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa