Sport

Überraschung in Wimbledon Außenseiterin im Finale

Bei den Herren rückt das erwartete Traumfinale zwischen Titelverteidiger Roger Federer und seinem Herausforderer Rafael Nadal immer näher - bei den Damen hat Außenseiterin Marion Bartoli für eine der größten Überraschungen in der Geschichte der All England Championships in Wimbledon gesorgt.

Die 22 Jahre alte Französin setzte sich im Halbfinale nach großem Kampf mit 1:6, 7:5, 6:1 gegen die Weltranglisten-Erste Justine Henin durch und trifft im Finale am Samstag auf Venus Williams, die durch ein 6:2, 6:4 gegen die Serbin Ana Ivanovic zum sechsten Mal das Finale beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt erreichte. "Ich habe Pierce Brosnan im Publikum gesehen", sagte Bartoli nach ihrem ersten Finaleinzug bei einem Grand-Slam-Turnier, "er ist mein Lieblingsschauspieler, das hat mir Beine gemacht."

Die beiden besten männlichen Tennisspieler der Welt sind nach ihren Viertelfinal-Siegen nur noch einen Erfolg von einer Neuauflage des Vorjahres-Endspiels entfernt. Nadal hat die Herausforderung bereits ausgesprochen: "Ich bin auf Rasen besser als im letzten Jahr, ich möchte Wimbledon gewinnen." Der 21 Jahre alte French-Open-Sieger bezwang in der Runde der letzten Acht den Tschechen Tomas Berdych mit 7:6 (7:1), 6:4, 6:2.

Federer musste beim 7:6 (7:2), 3:6, 6:1, 6:3 gegen den Spanier Juan Carlos Ferrero zwar den ersten Satzverlust im Turnier hinnehmen, steigerte sich in der entscheidende Phase aber wie gewohnt und gewann am Ende souverän. "Ich habe zwar einen Satz verloren, aber nicht das Match, und das zählt", sagte der Schweizer, "ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung."

Federers Gegner im Halbfinale am Samstag (13.00 Uhr MESZ) ist der Franzose Richard Gasquet. Der 21-Jährige setzte sich in einem packenden Fünf-Satz-Thriller mit 4:6, 4:6, 7:6 (7:2), 7:6 (7:3), 8: 6 gegen den an Position drei gesetzten Andy Roddick (USA) durch. Gasquet, der seit Jahren als eines der größten Talente auf der ATP-Tour gilt, hat damit erstmals in seiner Karriere das Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers erreicht. Im direkten Vergleich mit Federer liegt er aber 1:5 zurück.

Nadal muss erneut gegen Novak Djokovic antreten. Djokovic rang in 4:59 Stunden den Zyprer Marcos Baghdatis mit 7:6 (7:4), 7:6 (11: 9), 6:7 (3:7), 4:6, 7:5 nieder und erreichte damit zum zweitenmal in seiner Karriere die Vorschlussrunde bei einem Grand-Slam-Event. Djokovic und Nadal standen sich bereits vor vier Wochen im Halbfinale der French-Open in Paris gegenüber, im direkten Vergleich führt der Weltranglisten-Zweite aus Mallorca mit 4:1 Siegen.

Nadal bewies auch bei seinem 50. Saisonsieg seine Klasse. Der alles überragende Sandplatzspieler ist auch auf dessen Lieblingsbelag längst zu einem echten Herausforderer für den viermaligen Champion Roger Federer geworden. Spektakuläre Ballwechsel waren gegen Berdych nicht möglich, dafür waren die Verhältnisse zu schwierig. Statt der Regenfälle der letzten Tage störten diesmal heftige Winde die Spieler. "Es war sehr, sehr schwierig, den Ball richtig zu treffen, man musste voll konzentriert bleiben", meinte der Spanier, "für Tomas war es sehr schwer beim Aufschlag."

Aber Nadals erstaunliche Reife zeigt sich eben auch bei widrigen Verhältnissen. "Er hat sich auf den Wind besser eingestellt, holt bei der Vorhand nicht so weit aus und wirft den Ball beim Aufschlag nicht so hoch", lobte BBC-Kommentator John McEnroe. 2:07 Stunden benötigte Nadal für den ungefährdeten Erfolg - nach zwei Fünf-Satz-Matches in den Runden davor ein schneller Sieg. "Das war sehr wichtig für mich nach den Belastungen vorher", meinte Nadal, "sicher ist es auch ein Vorteil, dass ich viel schneller als mein Halbfinalgegner fertig war."

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen