Massives Dopingproblem Australien erlebt schwarzen Tag
07.02.2013, 12:37 Uhr
Australiens Sportministerin Kate Lundy vor der versammelten Presse.
(Foto: dpa)
Ein Untersuchungsbericht schockt den australischen Sport. Demnach ist Doping in Down Under weit verbreitet. Neben den üblichen Doping-Mitteln sollen Sportler sogar Substanzen nutzen, die nicht für den menschlichen Gebrauch zugelassen sind. "Die Ergebnisse werden die australischen Sportfans anwidern", heißt es.
"Das ist ein sehr schwarzer Tag für den Sport", sagte John Fahey. Der australische Vorsitzende der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada), kommentierte einen Bericht, den die Verbrechenskommission des Landes nach einjähriger Untersuchung offengelegt hat. Demnach ist Doping im Land weit verbreitet. Die Kommission deckte in ihrem Bericht nicht nur den häufigen Gebrauch von verbotenen Substanzen, sondern auch eine Verbindung des Sports zur organisierten Kriminalität auf. So sollen unter anderem Spiele für Wetten manipuliert worden sein. "Die Ergebnisse sind schockierend und werden die australischen Sportfans anwidern", sagte Justizminister Jason Clare.
Neben den üblichen Doping-Mitteln nutzten Sportler sogar Substanzen, die nicht für den menschlichen Gebrauch zugelassen sind, heißt es in dem Bericht. Dem Bericht zufolge waren sowohl Sportwissenschaftler, Trainer, Betreuer als auch Doktoren und Apotheker an der Versorgung mit den Dopingmitteln beteiligt. Die Beschaffung der Substanzen sei häufig von kriminellen Banden übernommen worden. Zugleich hätten die verbrecherischen Netzwerke wohl auch Spiele manipuliert.
Der Bericht nennt zwar keine Sportarten, der Chef der Nationalen Rugby Liga (NRL) hat aber bereits offengelegt, dass auch eine der beliebtesten australischen Sportarten betroffen ist. Es sei mehr als ein Spieler und mehr als ein Klub betroffen, sagte NRL-Boss Dave Smith. Cricket und Fußball sind nach Angaben der jeweiligen Verbandsvorsitzenden nicht in die Vorfälle verwickelt.
Clare wollte keine Namen von Sportlern und Vereinen nennen, um die Strafverfolgung nicht zu gefährden. "Wenn du betrügen willst, werden wir dich kriegen. Wenn du manipulieren willst, werden wir dich kriegen", kündigte Australiens Sportministerin Kate Lundy an.
Quelle: ntv.de, dsi/dpa/sid