America's Cup BMW Oracle vorn
28.04.2007, 20:06 UhrDie US-Mannschaft von Software-Milliardär Larry Ellison hat die Hinrunde der Vorausscheidung zum Segelklassiker America's Cup gewonnen. Die bis dahin ungeschlagenen Top-Favoriten im Team BMW Oracle Racing mit Skipper Chris Dickson mussten sich im ersten Rennen gegen die Heimmannschaft Desafo Espaol zwar erstmals überraschend geschlagen geben. Die Spitzenbegegnung zum Abschluss der Hinrunde der Round Robin 1 vor Valencia gegen den zweimaligen Cup-Sieger Team New Zealand entschieden die favorisierten Amerikaner aber klar für sich. "An so einem Tag genieße ich es sehr, Teil des Teams zu sein", sagte Ellison, der als festes Mitglied der Crew an Bord die Entscheidungen mit fällt.
Mit neun Siegen und einer Niederlage führen die Amerikaner das Klassement mit insgesamt 21 Punkten zur Halbzeit der Vorrunde an. Auf den Plätzen zwei und drei liegen die italienische Luna Rossa Challenge mit 19 und das Team New Zealand mit 18 Punkten. Überraschend deutlich belegt das spanische Team Desafo Espaol mit dem deutsch-polnischen Steuermann Karol Jablonski mit 17 Zählern auf dem Konto nach zehn von 20 Durchgängen der Vorrunde Platz vier.
Während die deutsche Mannschaft die Hinrunde bereits am Freitag mit ernüchternder 1:9-Bilanz beendet hatte, boten die sechs noch ausstehenden Duelle spannende Szenen und hochklassigen Segelsport. Höhepunkt der verbissen ausgetragenen Zweikämpfe war eine fast skurrile Startphase im Match zwischen BMW Oracle Racing und Team New Zealand. Die Amerikaner hatten die Neuseeländer unter Ausnutzung des Reglements abgedrängt und sich erhofft, schneller zur Linie zurückkehren zu können, um erneut und klar in Front starten zu können. Doch die Neuseeländer konnten sich aus der Umklammerung befreien und knapp vor der USA 98 ins Rennen gehen. Ohne Erfolg: Am Ende hatte einmal mehr Ellisons Elitetruppe die Bugspitze vorn.
Die meisten deutschen Crew-Mitglieder ließen sich am freien Tag nicht auf ihrer Base im Hafen blicken. "Wir wollen einfach nur schlafen nach den anstrengenden Tagen auf dem Boot", sagte der Cuxhavener Jan Schoepe. Zwar hat das Team Germany als Zehnter von Elf keine Chance mehr auf das Halbfinale, das am 14. Mai unter den besten vier Yachten den Gegner von Titelverteidiger Alinghi ermittelt. Bis zum Ende der Herausforderer-Serie am 9. Mai wollen sich die Deutschen aber noch gut präsentieren. "Wir hatten zum Teil wirklich enge Rennen, das lag auch an den Veränderungen an unserem Boot", sagte Schoepe, "jetzt müssen wir uns an das Gute erinnern und uns auf die nächsten Regatten freuen".
Von Tatjana Pokorny, dpa
Quelle: ntv.de