Weiß-blaues Wunder BMW stellt Boliden vor
20.01.2009, 11:29 UhrDie Silberpfeile und die Roten sollen in diesem Jahr ihr weiß-blaues Wunder erleben: Mit einer klaren Zielsetzung und einer deutlichen Kampfansage hat für BMW-Sauber die vierte Saison als eigenständiges Formel-1-Team mit der Präsentation des neuen Autos in Valencia begonnen.
"Wir haben alle unsere Ziele in den ersten drei Jahren realisiert, und ich sehe keinen Grund, warum wir das schwerste nicht auch erreichen sollten", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen und kündigte der Konkurrenz einen heißen Tanz an: "Wir wollen mit den anderen zwei, drei großen Teams und die Titel mitkämpfen."
Zuvor hatten die Münchner als letzter der vier Titelanwärter (Ferrari, McLaren-Mercedes, Renault) den BMW-Sauber für die Saison 2009 vorgestellt. Die Fahrer Nick Heidfeld aus Mönchengladbach und sein polnischer Kollege Robert Kubica entüllten in Valencia den neuen Boliden F.109.
Kubica darf als Erster ran
Anschließend absolvierte Kubica die "Jungfernfahrt" auf dem Grand-Prix-Kurs, der 2008 seine Formel-1-Premiere erlebte. Nachdem im Vorjahr in Montreal der erste Sieg eingefahren wurde - Kubica und Heidfeld sorgten sogar für einen Doppelsieg -, will BMW jetzt den ganz großen Coup landen.
Heidfeld, der im vergangenen Jahr klar im Schatten Kubicas stand und zwischenzeitlich sogar um sein Cockpit bangen musste, hat sich für seine fünfte Saison mit BMW ebenfalls viel vorgenommen: "Ich hoffe, dass das Auto gut genug ist, damit wir um den Titel mitfahren können." Kubica wird noch deutlicher: "Ich denke, wir werden bei beiden Titeln zu den Anwärtern gehören."
Wichtiger Sponsor springt ab
Im Vorjahr, dem dritten nach der Teamgründung, hatte BMW-Sauber den dritten Rang in der Konstrukteurs-Wertung belegt und dabei die wenigsten Ausfälle aller Teams zu verzeichnen. Erhebliche Vorteile verspricht sich der Rennstall mit Sitz in München und Hinwil/Schweiz von der Einführung des Hybridsystems KERS, die BMW als einziger großer Befürworter gegen den Willen anderer Teams durchsetzte. Allerdings verlor das Team in einer Schweizer Bank (Credit Suisse) kurzfristig einen der wichtigsten Sponsoren.
Ferrari, das 2008 zum achten Mal in den letzten zehn Jahren die Konstrukteurs-Wertung gewann, und McLaren-Mercedes mit Weltmeister Lewis Hamilton (Großbritannien) hatten vergangene Woche ihre neuen Autos vorgestellt. Am Montag war Renault mit dem als Geheimtipp geltenden Ex-Weltmeister Fernando Alonso (Spanien) gefolgt.
Von den neun Teams fehlen noch Red Bull mit Shootingstar Sebastian Vettel (9. März in Jerez) sowie Toro Rosso und Force India mit Adrian Sutil (beide noch ohne Termin). Die Zukunft des früheren Honda-Teams ist nach dem Ausstieg des japanischen Werks noch unsicher. Die Saison beginnt am 29. März in Australien.
Quelle: ntv.de, Von Holger Schmidt, sid