"Märchen aus 1001 Nacht" BVB: Keine türkischen Millionen
03.06.2005, 14:46 UhrBorussia Dortmund hat Berichte über die Millionen-Offerte eines türkischen Investors zurück gewiesen. "Das ist ein Märchen aus 1001 Nacht. Es gibt kein Angebot", sagte Hans-Joachim Watzke am Freitag. Damit reagierte der BVB-Geschäftsführer auf einen Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach der Unternehmer Sadettin Saran den hoch verschuldeten Fußball-Bundesligisten mit 100 Millionen Euro sanieren will. Watzke: "Es ist zuletzt gelungen, den BVB in ein etwas ruhigeres Umfeld zu bringen. In dieser Situation verurteile ich es, dass sich bestimmte Leute mit Hilfe des Vereins-Namens profilieren wollen."
Laut "Bild" ist das türkische Unternehmen mehr denn je an einem Einstieg beim Champions-League-Sieger von 1997 interessiert. Demnach hat Saran, der bereits BVB-Aktien im Wert von 5 Millionen Euro besitzen soll, das Angebot angeblich verdoppelt. "Ja, es stimmt. Die 100-Millionen-Offerte ist kein Windei. Ich hoffe, dass Borussia zustimmt. Denn ich will diesen Club wieder dahin bringen, wo er schon einmal war - in die europäische Spitze", wird Saran zitiert.
Solchen Ankündigungen kann Watzke nichts abgewinnen. Weder er noch Präsident Reinhard Rauball seien beim Champions-League-Finale in Istanbul gewesen, wo das angebliche Treffen mit Saran stattgefunden haben soll. "Das Ganze ist eine Luftnummer. Ich weiß auch gar nicht, was das soll. Wenn uns Herr Saran 100 Millionen Euro schenken will, bitteschön. Will er uns diese Summe leihen, haben wir nichts davon", sagte der BVB-Geschäftsführer weiter.
Die Dortmunder Vereinsführung war Anfang April mit Vertretern der Saran-Gruppe zusammengetroffen. Watzke hatte von einem "ersten Sondierungsgespräch" gesprochen und eine Prüfung der 50-Millionen-Offerte angekündigt. Angeblich ging es um eine Anleihe, die mit Hilfe von amerikanischen Unternehmen realisiert werden sollte. Diesem Angebot stand Watzke schon damals kritisch gegenüber: "Wir wollen eine Sanierung von innen. Es kann nicht darum gehen, den Schuldenberg anzuhäufen und sich für viele Millionen neue Spieler zu kaufen."
Quelle: ntv.de