Sport

"In allen Disziplinen Medaillenchancen" Bahnrad-Sprinter wollen Maßstab bleiben

Kristina Vogel (hier Mitte 2013 bei den Deutschen Meisterschaften) hat doppelte Medaillenchenacen.

Kristina Vogel (hier Mitte 2013 bei den Deutschen Meisterschaften) hat doppelte Medaillenchenacen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Für die anstehende Bahnrad-WM in Kolumbien gibt sich Bundestrainer Detlef Uibel ausgesprochen optimistisch. Seine Hoffnungen ruhen vor allem auf den Teamsprintern. Die haben frische Weltrekorde im Gepäck - und sind teils ungeschlagen.

Die deutschen Bahnrad-Asse wollen bei der am Mittwoch in Kolumbien beginnenden Weltmeisterschaft einmal mehr das Tempo bestimmen. "Ganz klar, wir stehen in der Pflicht, und ich gehe davon aus, dass wir in allen Disziplinen Medaillenchancen haben", sagte Bundestrainer Detlef Uibel, der seit 1996 die Verantwortung für den Bereich Kurzzeit trägt. So wollen etwa die Sprinter ihre Vormachtstellung untermauern und die Ausdauerathleten den Abstand zur Weltspitze ein Stück verringern.

Detlef Uibel betreut die deutschen Bahnrad-Sprinter seit 1996 (Archivbild 2008).

Detlef Uibel betreut die deutschen Bahnrad-Sprinter seit 1996 (Archivbild 2008).

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Bei den Wettkämpfen in Cali vom 26. Februar bis zum 2. März haben die Deutschen im Alcides Nieto Patiño Velodrome auf 1000 Meter Meereshöhe gleich drei Titel zu verteidigen. Den der Teamsprinter bei Männern und Frauen sowie den von Stefan Bötticher im Einzelsprint. Zudem hatte es vor Jahresfrist in Minsk vier weitere Medaillen gegeben.

Zufall wird ausgeschaltet

In der Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt präsentierten sich vor allem die Teamsprinter wieder in exzellenter Verfassung: Sie verbesserten unter anderem beim jüngsten Weltcup in Mexiko den Weltrekord bereits in der Qualifikation auf 41,871 Sekunden. Im Finale schlugen sie dann den amtierenden Olympiasieger Großbritannien. "Wir hatten dieses Ergebnis angepeilt. Das ist sicherlich ein Rekord, der eine Weile Bestand haben wird", hatte Uibel gesagt.

Die nochmalige Leistungsentwicklung führt der 54-jährige Bundestrainer auf eine noch bessere Trainingssteuerung zurück: "Nach den Olympischen Spielen in London haben wir neue Analyse-Verfahren eingebaut, das zahlt sich offenbar aus." Nach Kolumbien reiste die Mannschaft schon vergangene Woche, um sich an die halboffene Bahn zu gewöhnen und Feinabstimmungen vorzunehmen. Für den Erfolg wird nichts dem Zufall überlassen.

Bei den Männern entschied sich der erfahrene Coach im Teamsprint für das Olympia-Trio René Enders, Robert Förstemann und Maximilian Levy - fünf weitere Athleten hatten sich für einen Platz empfohlen. "Es ist sehr schwierig, bei der Nominierung allen gerecht zu  werden", gab Uibel zu. Mit Blick auf die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien gebe ihm eine derart breite Qualität jedoch "ein schönes Gefühl".

Vogel/Welte sind ungeschlagen

Bei den Frauen tragen wie immer die Olympiasiegerinnen Kristina Vogel und Miriam Welte alleine die Last. Dabei hat sich besonders Vogel weiter gesteigert und ist auch im Einzelsprint eine Sieganwärterin. "Sie ist in dieser Saison ungeschlagen und mental und taktisch so stark, dass es klappen könnte", sagte Uibel.

Die Teamsprint-Olympiasiegerinnen stellten beim Weltcup in Mexikos Höhe mit 32,153 Sekunden ebenfalls einen neuen Weltrekord auf. Im Finale schlug das Duo gleichfalls Großbritannien.

In den Ausdauerwettbewerben setzt sich der BDR angesichts der schon lang andauernden Flaute bescheidene Ziele. Der Bahnvierer ist weiterhin im Entwicklungsstadium, auch wenn beim Weltcup in Mexiko erstmals eine Zeit unter vier Minuten gelang - diese war jedoch höhenunterstützt. Dennoch war es 13 Jahre nach dem historischen Rekord bei Olympia eine neue nationale Bestmarke über 4000 Meter.

Medaillenchancen gibt es nicht, die Spiele in zweieinhalb Jahren sind der Maßstab. "Für uns ist es wichtig, wieder einen Schritt nach vorn zu machen", sagte Bundestrainer Sven Meyer: "Wir wollen 2016 fit sein, das ist unser großes Ziel."

Quelle: ntv.de, jwu/sid

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