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"Haben den Sieg weggeworfen Ballack bitter enttäuscht

Nach der selbst verschuldeten 1:2-Schlappe des FC Chelsea im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Fenerbahce Istanbul hat Michael Ballack seinem Ärger Luft verschafft. "Wir sind sehr enttäuscht. Wir hatten hier die große Chance zu gewinnen. Das hätte nicht passieren dürfen und war unsere eigene Schuld", klagte der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalelf im Sender "Sky Sports News".

Und ergänzte selbstkritisch: "Wir haben den Sieg weggeworfen". Doch der Mittelfeldstar gibt sich vor dem zweiten Duell am Dienstag noch lange nicht geschlagen. "Wir haben es in der Hand und müssen das Rückspiel gewinnen."

Deivid trifft doppelt

"Wir haben uns nach der ersten Halbzeit einen Tick zu sicher gefühlt und es versäumt, das eine oder andere Tor nachzulegen", fasste Ballack bei "Premiere" das Geschehen im Sükrü-Saracoglu-Stadion zusammen. In der Tat ließen sich die "Blues" das Heft noch aus der Hand nehmen, obwohl sie spielerisch klar überlegen und durch Deivids Eigentor (13. Minute) früh in Führung gegangen waren.

Doch praktisch aus dem Nichts sorgte ausgerechnet der gebürtige Londoner Colin Kazim-Richards (64.) gegen das Millionen-Ensemble von der Themse für den Ausgleich. Und Deivid (81.) stellte dann mit seinem sehenswerten Siegtor den Spielverlauf nahezu auf den Kopf.

Bestnoten für Ballack

Englands Zeitungen lobten Ballack einhellig für seine Leistung mit Höchstnoten wie "brillant" (Daily Mail) und "überragend" (The Times), aber der Mittelfeldstar gab sich selbstkritisch: "Wir haben die erste Halbzeit kontrolliert, uns aber nicht genügend konzentriert. Selbst nach dem 1:1 hatten Didier Drogba und ich noch gute Chancen."

Während der Deutsche Klartext sprach, war Trainer Avram Grant ratlos: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll", meinte der Israeli, bezeichnete die Niederlage aber später als "kein schlechtes Ergebnis", was Englands Sportpresse mit Hohn quittierte.

Frust bei Arsenal

Beim 1:1 zwischen dem FC Arsenal und Englands Rekordmeister FC Liverpool im Emirates-Stadion war derweil Kuyt der umstrittene Mann des Abends. Der Niederländer, in der Premier League zuletzt im November für Liverpool erfolgreich, glich mit seinem sechsten Champions-League-Tor (26.) fast postwendend Arsenals Führung durch Emmanuel Adebayor aus (23.).

Später hatte Kuyt dann großes Glück, dass der holländische Schiedsrichter Pieter Vink Arsenal ein Foul seines Landsmanns an Arsenals Alexander Hleb in der 66. Minute nicht mit dem fälligen "glasklaren Elfmeter" (Coach Arsene Wenger) bestrafte.

"Die Entscheidung ist schwer zu akzeptieren", regte sich Wenger zu Recht auf. Kuyt war sich keiner Schuld bewusst und wies lieber auf die Prüfung hin, die für die "Gunners" nun beim Vorjahresfinalisten ansteht: "Arsenal ist eine großartige Mannschaft, aber wir spielen in Anfield, und da gelingen uns besondere Dinge." Dank des wichtigen Auswärtstores und nicht gegebenen Elfmeters wähnt sich auch "Reds"-Trainer Rafael Benitez "in einer guten Position".

von Henning Hoff, dpa

Quelle: ntv.de

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