"Ich liebe Fidel Castro" Baseball-Manager suspendiert
10.04.2012, 20:22 Uhr"Viele haben versucht, ihn zu töten. Aber dieser Scheißkerl ist immer noch da": So begründet der Manager der US-Baseballmannschaft Miami Marlins seine Wertschätzung für Fidel Castro. Ausgerechnet in Miami. Die Reaktion folgt prompt. Der Verein suspendiert seinen Manager. Der gibt vor, Opfer eines Missverständnisses zu sein.
Seine Liebeserklärung an den ehemaligen kubanischen Staatschef Fidel Castro hat Baseball-Teammanager Ozzie Guillén von den Miami Marlins jede Menge Ärger und eine Suspendierung durch seinen Klub eingebrockt. Wie das Team aus der Major League Baseball (MLB) mitteilte, wird der gebürtige Venezolaner für fünf Spiele aus dem Verkehr gezogen. "Das von Fidel Castro verursachte Leid und der Schmerz dürfen nicht verharmlost werden, vor allem nicht in einer Gemeinde, in der viele Opfer der Diktatur leben", hieß es in einer Mitteilung der Marlins.
Guillén hatte sich im Interview mit dem Time-Magazin lobend über den "Máximo Líder" geäußert und gesagt: "Ich liebe Fidel Castro. Wissen Sie, warum? Viele haben in den letzten 60 Jahren versucht, ihn zu töten. Aber dieser Scheißkerl ist immer noch da." Gerade in Miami, wo viele Exil-Kubaner leben, sorgten seine Äußerungen für einen Aufschrei der Empörung.
Guillén, der die Chicago White Sox 2005 zum Gewinn der World Series geführt hatte und in seinem ersten Jahr bei den Marlins tätig ist, hat sich bereits entschuldigt und erklärt, er sei "beschämt". Auf einer Pressekonferenz nahm der 48-Jährige erneut Stellung und entschuldigte sich "bei der ganzen lateinamerikanischen Gemeinde". Für seinen Aussetzer machte er Sprachprobleme verantwortlich. "Ich habe spanisch gedacht und es dann falsch auf Englisch gesagt", erläuterte Guillén: "Ich will mich nicht rausreden. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass ich überrascht war, dass Fidel Castro angesichts seiner Taten so lange an der Macht geblieben ist. Ich wurde missverstanden."
Quelle: ntv.de, sid