Nix mit Aufholjagd Bayern haken Titel ab
07.02.2002, 12:01 UhrBayern München hat nach der desaströsen 1:2 (0:2)-Niederlage beim FC St. Pauli am 21. Spieltag der Fußball Bundesliga die Titelverteidigung offenbar abgehakt. Während sich Ottmar Hitzfeld ernüchtert zeigte, stand Karl-Heinz Rummenigge förmlich unter Schock: "Wer so spielt wie wir zurzeit, hat kein Recht, vom Titel zu reden", erklärte der Bayern-"Vize".
Uli Hoeneß machte aus seinem Frust keinen Hehl und formulierte derweil das "neue" Ziel für die laufende Saison: "Von jetzt an geht es für uns um Platz drei", meinte der Manager.
Der zuvor angekündigten Aufholjagd scheint endgültig der Hahn abgedreht. Die meisten Spieler hatten nach der peinlichen Schlappe in vorauseilendem Gehorsam zuvor schon jeden Kommentar verweigert und sich wortlos den Weg zum Mannschaftsbus gebahnt.
"Das ist eine ganz bittere Niederlage für uns, vor allem wenn man sich anschaut, wie sie zustande gekommen ist: St. Pauli hat uns klar an die Wand gespielt", resümierte Bayern-Coach Hitzfeld nach dem Ende der Begegnung. Keiner der Akteure hatte sich wirklich wachrütteln lassen: "Die Mannschaft hat sich nicht gequält und die drei Punkte leichtfertig verschenkt. Das darf einem Spitzenteam nicht passieren."
Bayer Leverkusen streitet Krise ab
Die erste Heimniederlage der Saison mit 0:1 gegen den FC Schalke 04 hat die Erfolgskurve vom FC Bayer Leverkusen angeknackst. Manager Reiner Calmund wehrt sich jedoch vehement gegen Mutmaßungen über ein aufkommende Krise.
„Wir haben keine Krise. Warum soll es kritisch werden? Wir liegen nach wie vor auf den zweiten Tabellenplatz“, so Calmund. Er sei wie Trainer und Mannschaft zwar „riesig enttäuscht“, weil die Elf aus ihrer großen Überlegenheit kein Kapital schlagen konnte, aber ein Anlass zum Verzagen sei dies nicht.
Calmund gab jedoch auch zu, dass Spitzenreiter Borussia Dortmund angesichts des auf vier Punkte gewachsenen Vorsprungs im Titelkampf derzeit die besseren Karten habe. Seine Zuversicht trotz der zuletzt für einen Meisterschaftsaspiranten wie Bayer niederschmetternden Bilanz (fünf Niederlagen in sieben Bundesliga-Spielen) machte Calmund vor allem am Spielplan fest. Im Gegensatz zum eigenen Team hätte der BVB die dicken Brocken noch vor der Brust.
Auch wenn das Resultat keinen Anlass zur Freude bot, die Moral und die spielerische Vorstellung drei Tage nach dem ängstlichen Auftritt in München (0:2) stimmten Klaus Toppmöller optimistisch. Dem Chefcoach lag „dumme Gegentor“ durch die bis zu diesem Zeitpunkt haushoch unterlegenen „Knappen“ kurz nach der Pause allerdings schwer im Magen lag.
Quelle: ntv.de