Sport

Von Wenger bis Matthäus Bayern sucht den Supertrainer

Nach dem Rausschmiss von Trainer Jürgen Klinsmann läuft die Suche nach einem Nachfolger beim deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München auf Hochtouren. "Bis jetzt hatten wir zu keinem Trainer auf der Welt Kontakt, aber das ändert sich ab jetzt. Wir wollen zeitnah eine Lösung finden, um den Trainer in die Kaderplanung einzubinden", sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge.

"Am 1. Juli werden wir einen qualifizierten Mann haben", versprach Manager Uli Hoeneß und gab zu, "dass wir schon über alle möglichen Trainer der Welt diskutiert haben". Bis zum Saisonende leitet Jupp Heynckes mit Hermann Gerland die Geschicke der Münchner und soll dafür sorgen, dass die Mannschaft sich zumindest für die Champions League qualifiziert. Danach wird der neue Mann übernehmen.

Wilde Gerüchte

Spekuliert wird über Erik Gerets, Louis van Gaal, Frank Rijkaard, Arsene Wenger, Michael Laudrup, Matthias Sammer, Bernd Schuster, Mirko Slomka, Martin Jol, Lucien Favre und Armin Veh. Dass sogar der Name Lothar Matthäus fällt, darf als Beleg wilder Gerüchte gedeutet werden. "Wir suchen nach einer überzeugenden Lösung. Es muss jemand sein, der von der Mannschaft und der Öffentlichkeit respektiert wird. Jemand, der dafür sorgt, dass es wieder eine positive Entwicklung innerhalb der Mannschaft gibt", sagte Rummenigge.

Ginge es nach Präsident Franz Beckenbauer, würde der neue Mann nicht nur international erfahren sein, sondern neben seinen Fachkenntnissen auch über eine natürliche Autorität verfügen. "Ich hoffe auf einen Trainer, der in die Nähe der Klasse eines Guus Hiddink kommt", sagte der Kaiser der "Bild"-Zeitung. Der Niederländer Hiddink, neben seinem Job als russischer Nationalcoach auch Trainer von Michael Ballack beim FC Chelsea, fällt aber allein aus finanziellen Gründen aus. Ganz zu schweigen von seiner Absage an den Klub von Öl-Milliardär Roman Abramowitsch. Zwei Trainerstellen will Hiddink nicht über das Saisonende hinaus bekleiden, Russlands Coach will er aber bleiben.

Wenger hat gerade verlängert

Der Franzose Wenger (59) hat beim FC Arsenal bis 2012 verlängert. Der 57 Jahre alte van Gaal, gerade mit dem AZ Alkmaar niederländischer Meister geworden, hat indes bereits Interesse an einem Wechsel zu einem Großklub bekundet und dabei explizit die Bayern genannt. Gerets, in Frankreich gerade auf dem besten Weg, mit Olympique Marseille den Dauermeister Lyon zu entthronen, ist von Franck Ribery ins Gespräch gebracht worden. Der 55 Jahre alte Belgier, der zwischen 2002 und 2005 beim 1. FC Kaiserslautern und VfL Wolfsburg in der Bundesliga beschäftigt war, kann außerdem die türkische Meisterschaft mit Galatasaray Istanbul vorweisen. Nach seinem nächsten Meisterstück mit Riberys Ex-Klub Marseille will sich Gerets aber verändern, wie van Gaal zu einem der Großen Europas.

Was Hoeneß sich trotz aller Titel-Pflichten wünscht, hat er ebenfalls bereits kundgetan: "Wir suchen einen Trainer, der zwei, drei oder auch vier Jahre etwas aufbaut und eine Mannschaft entwickelt." Es könne sein, dass er seinen erfahrenen Freund Heynckes in die Diskussionen einbindet. Dass Heynckes definitiv nur bis zum Saisonende bleiben wird, sei ein großer Vorteil. "Wir brauchen jetzt keine Geheimnistuerei mehr und müssen keine Rücksicht auf einen Trainer nehmen", sagte Hoeneß.

Rijkaard wäre frei

Ebenfalls gehandelt wird Rijkaard (46), der nach seinem Engagement beim FC Barcelona seit dem vergangenen Sommer vereinslos und auch beim FC Chelsea im Gespräch ist. Derzeit ohne Job ist seit kurzem auch Laudrup (41), der mit dem FC Getafe für Furore sorgte und jüngst bei Spartak Moskau entlassen wurde. Über den Niederländer Jol vom Hamburger SV und den Schweizer Favre von Hertha BSC Berlin wird ebenfalls spekuliert.

Als deutsche Kandidaten sind die vereinslosen Schuster, Veh und Slomka im Gespräch. Die besten Chancen der deutschen Trainer werden aber DFB-Sportdirektor Sammer eingeräumt. Seit Wochen kursiert sein Name an der Säbener Straße, er hatte zuletzt aber Kontakte dementiert - und sein Vertrag beim Deutschen Fußball-Bund läuft bis zum 31. März 2013.

Quelle: ntv.de, Von Maik Rosner und Thomas Niklaus , sid

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