Nürnberg bleibt im Keller Bayern wieder Spitze
02.12.2007, 19:23 UhrMit wenig Spielwitz, aber viel Routine hat der FC Bayern München den drohenden Verlust der Tabellenführung abgewendet. Der deutsche Rekordmeister setzte sich mit 1:0 (1:0) bei Arminia Bielefeld durch und verteidigte mit dem Pflichtsieg seinen knappen Ein-Punkte-Vorsprung auf Werder Bremen.
Pokalsieger 1. FC Nürnberg bleibt hingegen weiter in der Krise und auf einem Abstiegsplatz. Im Sechs-Punkte-Spiel beim MSV Duisburg unterlag die Elf von Hans Meyer mit 0:1 (0:0).
Bielefeld stürmt, Bayern trifft
Bei stürmischem Wetter auf der Bielefelder Alm bewahrte der französische Nationalspieler Franck Ribry in der 22. Minute die Ruhe und erzielte den einzigen Treffer in einer über weite Strecken mäßigen Bundesliga-Partie. Vor 23.800 Zuschauern in der ausverkauften SchücoArena wehrte sich die Arminia tapfer, am Ende aber erfolglos gegen die achte Saisonniederlage.
Drei Tage nach dem unbefriedigenden 1:1 im UEFA-Cup beim SC Braga war von der von Kapitän Oliver Kahn geforderten Leidenschaft zunächst nur wenig zu sehen. In den ersten 20 Minuten waren es die Gastgeber, die mit den widrigen Bedingungen offenbar besser zurecht kamen, das Spiel diktierten und in der 19. Minute durch Sibusiso Zuma erst am Pfosten scheiterten.
Doch drei Minuten später schlugen die Bayern, bei denen der 17 Jahre alte Junioren-Nationalspieler Toni Kroos für Hamit Altintop in der Anfangself stand, in ihrer unnachahmlichen Manier zu. Nach einem langen Pass von Luca Toni schüttelte Ribry seinen Gegenspieler Radim Kucera ab, umkurvte Torwart Mathias Hain, schob aus spitzem Winkel zum 0:1 ein und ebnete damit den Weg zum 300. Bundesliga-Sieg für Oliver Kahn.
Schrecksekunde für Hain
Nach dem überraschenden Gegentreffer ließ der vielversprechende Elan der Ostwestfalen merklich nach. Eine Schrecksekunde gab es für die Gastgeber, als Torhüter Hain kurz vor der Pause mit Miroslav Klose zusammenprallte und einige Minuten benommen liegenblieb. Nachdem sich der 34-Jährige zunächst noch gegen eine Auswechslung wehrte, wurde er zur Halbzeit doch aus dem Spiel genommen und mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in ein Krankenhaus gebracht.
Für Hain stand nach dem Wechsel der Südafrikaner Rowen Fernandez erstmals vor heimischem Publikum zwischen den Pfosten, der von weitgehend harmlosen Bayern aber kaum geprüft wurde. Doch weil den Ostwestfalen selbst kein Treffer mehr gelang, nahm der Rekordmeister die drei Punkte mit nach München.
"Club" weiter im Keller
Pokalsieger 1. FC Nürnberg blieb in Bielefeld ein Auswärtssieg verwehrt. Damit müssen die Franken weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg in Duisburg seit 42 Jahren warten. Und darauf, endlich die Abstiegsränge verlassen zu können.
Durch das 0:1 (0:0) an der Wedau verpasste der Club einen möglichen Befreiungsschlag und hängt als 16. weiter im Tabellenkeller. Vor 20.313 Zuschauern erzielte Ivica Grlic in der 72. Minute das Siegtor für den MSV Duisburg, der nach fünf Heimniederlagen hintereinander den zweiten Sieg im eigenen Stadion verbuchte und die "Rote Laterne" wieder an Energie Cottbus abgab.
Not gegen Elend
In einer schwachen Begegnung lieferten beide Mannschaften über weite Strecken ein Bewerbungsschreiben für die Zweitklassigkeit. Nürnberg konnte den Rückenwind vom 2:2 im UEFA-Cup am Donnerstag in St. Petersburg (Russland) nicht nutzen und kassierte die vierte Bundesliga-Auswärtsniederlage hintereinander.
Nach einer miserablen ersten Halbzeit, in der beiden Teams ihre Nervosität anzumerken war und durchdachte Offensivaktionen die Ausnahme, Fehlpässe hingegen die Regel waren, wurde das Spiel erst im zweiten Durchgang besser. Gleich zu Beginn der 2. Halbzeit hatte Engelhardt die Chance zur Nürnberger Führung, doch sein Schlenzer ging über das Tor. Minuten später hätte Nicky Adler das 1:0 für den "Club" erzielen müssen, doch er köpfte aus fünf Metern freistehend vorbei. Erneut Adler traf in der 55. Minute nach glänzendem Zuspiel von Zvjezdan Misimovic nur den linken Pfosten.
Elfer zurückgenommen
Endlich gewann das Spiel an Qualität und auch die bis dahin ruhigen MSV-Fans wachten nach Mihai Tararaches Weitschuss (60.) auf. Doch nach einem Lattenschuss von Engelhardt ließen die Nürnberger Angriffsbemühungen nach. Grlic nutzte schließlich eine Unaufmerksamkeit der Franken-Abwehr zum 1:0.
Nach einem vermeintlichen Foul an Klemen Lavric pfiff Schiedsrichter Merk in der 79. Minute Strafstoß für den MSV. Doch nach Rücksprache mit seinem Linienrichter nahm er diese Entscheidung wieder zurück. Für Duisburg reichte es dennoch zum Sieg.
Quelle: ntv.de