Jetzt spricht der "Kaiser" Beckenbauer reagiert auf Fifa-Sperre
15.06.2014, 13:56 Uhr
(Foto: dpa)
Die Fifa sperrt Franz Beckenbauer - weil er im Zusammenhang mit der Aufklärung der WM-Vergaben nach Russland und Katar nicht kooperiert haben soll. Der "Kaiser" reagiert nun: Er will alle Fragen an ihn schriftlich beantworten. Ein Zeitlimit setzt er auch.
Franz Beckenbauer hat auf die 90-Tage-Sperre durch den Fußball-Weltverband Fifa reagiert und eine schriftliche Antwort auf alle Fragen der Ethikkommission bis zum 27. Juni angekündigt. "Damit liegt für unser Verständnis kein Verdacht für einen mutmaßlichen Verstoß gegen das Fifa-Ethikreglement mehr vor, so dass wir davon ausgehen, dass die provisorisch verhängte Sanktion gegen ihn umgehend aufgehoben wird", teilte Beckenbauers Management mit.
Die Sperre war am Freitag als provisorische Maßnahme wegen "mangelnder Kooperation" Beckenbauers bei der Untersuchung der brisanten WM-Doppelvergabe an Russland 2018 und Katar 2022 erlassen worden.
Beckenbauers Name war zuletzt in den vermeintlichen Beweisdokumenten der britischen "Sunday Times" aufgetaucht - er geriet damit in den Dunstkreis des Skandals, durch den die WM-Vergabe an Katar erneut stark in der Kritik steht. Fifa-Chefermittler Michael Garcia hatte während des 64. Fifa-Kongresses bestätigt, das Material zu sichten - und auf die Kooperation aller damaligen Mitglieder des Exekutivkomitees angewiesen zu sein.
"Ich war überrascht"
Über die verhängte Sperre sei der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannnschaft sehr überrascht gewesen. Ihm sei keine Gelegenheit gegeben worden, sich vorab zu dem "Verdacht eines mutmaßlichen Verstoßes" zu äußern. Beckenbauer: "Es war das erste Mal, dass sie bei der Fifa nicht gewusst haben, wie sie mich telefonisch erreichen können. Im Übrigen war ich immer davon ausgegangen, dass ich die Fragen nicht beantworten muss, da ich bei der Fifa keine offizielle Funktion mehr bekleide. Aber das ist ja nun auch geklärt."
Beckenbauers Management betonte nochmals, dass die Sanktion der Fifa eine "provisorische Maßnahme" gewesen sei. "Damit wurde kein Verstoß festgestellt, sondern nach dem Ethikreglement lediglich angenommen, dass der Verdacht eines Verstoßes vorliegen könnte, sollte er die Fragen nicht beantworten." Franz Beckenbauer habe jedoch zu keinem Zeitpunkt gegenüber der Fifa ausgeschlossen, die Fragen zu beantworten.
Quelle: ntv.de, fma/dpa/sid