Sport

"Magath war zu stur" Beckenbauer spricht Klartext

Nach Jahren der Zurückhaltung beim FC Bayern München hat Präsident Franz Beckenbauer eine offensivere Transferpolitik des deutschen Fußball-Rekordmeisters gefordert. "Was wir jetzt brauchen, sind richtige Persönlichkeiten, richtige Stars", sagte Beckenbauer der "Bild am Sonntag" in einem Interview. "Wir brauchen wieder eine schlagkräftige Mannschaft." Während Beckenbauer den inzwischen geschassten Trainer Felix Magath als "zu stur" kritisierte, setzte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge das Werben um Ottmar Hitzfeld fort.

"Wir hoffen alle, dass wir eine Zukunft mit Ottmar hinbekommen", bekräftigte Rummenigge in der "Bild"-Zeitung. "Wir haben im Vorstand beschlossen, dass wir mit keinem anderen Trainer sprechen, bevor Ottmar sich nicht entschieden hat." Der Zeitpunkt einer Verlängerung über die Saison hinaus liege bei Hitzfeld. "Wenn Ottmar heute zur Tür rein kommt und sagt, er will bleiben, dann hat er fünf Minuten später seinen Vertrag."

Verhaltene Kritik übte Beckenbauer an der Transferpolitik des Meisters der vergangenen Jahre. "Wir waren in der Vergangenheit vielleicht zu zögerlich bei Transfers." Als Beispiel nannte er den argentinischen Star Juan Roman Riquelme, den er - anders als Magath - gerne beim FC Bayern gesehen hätte. "Aber Felix wollte ihn nicht."

Im Fall des niederländischen Stürmers Ruud van Nistelrooy sei der FC Bayern zu zögerlich gewesen, erklärte Beckenbauer in Hamburg. "Der könnte jetzt bei uns spielen. Aber wir wollen ihn noch günstiger und noch günstiger -und jetzt spielt er woanders."

Mit Magaths Führungsstil ging Beckenbauer fünf Wochen nach dem Rauswurf des Trainers hart ins Gericht. "Es hat sich gezeigt, dass Magath zu stur war", sagte Beckenbauer am Freitagabend in Hamburg weiter. "Er scheut die Kommunikation, spricht nicht genug mit den Spielern." Deshalb sei die Leistungssteigerung von Nationalstürmer Lukas Podolski unter Ottmar Hitzfeld alles andere als ein Zufall.

Quelle: ntv.de

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