Sport

Wechsel nach L.A. "Becks" bleibt galaktisch

David Beckham wird den spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid zum Saisonende verlassen. Die Unterschrift unter einen Fünfjahres-Vertrag bei den Los Angeles Galaxy in der nordamerikanischen Profiliga MLS beendete die Spekulationen um die Zukunft des 31 Jahre alten englischen Ex-Nationalspielers. Beckham soll bei dem US-Club Berichten zufolge mehr als 250 Millionen Dollar verdienen.

Der Wechsel zum zweimaligen US-Meister erfolgte als Reaktion auf die unbefriedigende sportliche Situation Beckhams bei den "Königlichen". Der italienische Coach Fabio Capello hatte den brasilianischen Stürmer Ronaldo und Beckham aus dem Kader für das Achtelfinal-Hinspiel um den spanischen Königspokal am Donnerstagabend beim Ligarivalen Betis Sevilla gestrichen.

"Real hat mich aufgefordert, eine Entscheidung über meine Zukunft zu fällen und mir ein Angebot über einen Vertrag bis 2008 vorgelegt. Aber nach Rücksprache mit meiner Familie und trotz der Optionen, zu einem großen europäischen oder englischen Verein zu wechseln, habe ich mich für LA entschieden", erklärte Beckham, der in Südkalifornien eine Sportakademie besitzt.

Beckham war 2003 für die Ablösesumme von 35 Millionen Euro von Manchester United zu Real gewechselt, hatte jedoch im Laufe der Saison seinen Stammplatz im Team von Real verloren.

Die MLS, einst als Operettenliga verschrien, kehrt mit dem spektakulären Transfer zu ihrem alten Erfolgsmodell zurück. In den 70er Jahren hatten Stars wie Franz Beckenbauer, Pele, Giorgio Chinaglia und Gerd Müller einen Fußball-Boom in den USA ausgelöst, der jedoch schnell wieder verebbte. Beckham, der es dem niederländischen Fußball-Genie Johan Cruyff (einst Los Angeles Aztecs) gleichtut, könnte jetzt für eine Soccer-Renaissance sorgen.

Wirbel bei Real

Nach den desolaten Auftritten des Achtelfinal-Gegners von Bayern München in der Champions League bei Deportivo La Coruna (0: 2) und gegen Recreativo Huelva (0:3) versucht der in die Kritik geratene Trainer Capello auf Kosten prominenter Namen die Wende herbeizuführen und seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. "Wir haben zuletzt unseren Siegeswillen verloren", sagte Capello, der auch Antonio Cassano und Michel Salgado vorerst abservierte. Dagegen vermuten spanische Medien, dass der Italiener nur "Bauernopfer" präsentiere. "Capello gibt der Mannschaft die Schuld ", schrieb die Zeitung "Marca ".

Die Kluft zwischen Stars und Trainer wird immer größer. "Ich bin es leid, dass man nicht mehr mit mir plant", klagte der frühere Weltfußballer Ronaldo, dem nach Medienberichten in Spanien und Saudi-Arabien bereits ein lukratives Angebot von Al-Ittihad in Dschidda vorliegen soll. Sollten die Saudis tatsächlich die im Raum stehende Ablösesumme von 20 Millionen Euro für den 29 Jahre alten Brasilianer zahlen, scheint ein Abschied vor Vertragsende 2008 wahrscheinlich.

Roberto Carlos ärgert sich

Auch wenn Capello glaubt, dass "die Mehrheit der Spieler" nach wie vor hinter ihm als Trainer stehe, scheint der Rausschmiss von Beckham und Co. nicht bei allen Profis gut anzukommen. "Wir sind eine Mannschaft. Mich ärgert es, dass eine schwarze Liste existiert", sagte Linksverteidiger Roberto Carlos. In der Tageszeitung "El Pais" wird ein Spieler anonym zitiert: "Der Klub ist ein einziges Chaos."

Quelle: ntv.de

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