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"Das ist alles Lüge" Beenhakker attackiert Medien

Polens Fußball-Nationaltrainer Leo Beenhakker hat die heimischen Medien nach dem Ausfall von Mittelfeldspieler Jakub Blaszczykowski erneut heftig attackiert. Nach der Abreise des Bundesliga-Profis von Borussia Dortmund wegen einer wieder aufgebrochenen Oberschenkelverletzung hatten die polnischen Boulevardblätter berichtet, dass sich "Kuba" in einem Disput mit Beenhakker heftig gegen sein vorzeitiges EM-Aus zur Wehr gesetzt hatte.

"Das ist alles Lüge. Natürlich war Kuba enttäuscht, aber er hat die Entscheidung voll mitgetragen. So langsam habe ich das Gefühl, dass die polnischen Medien eine Stimmung erzeugen wollen, die schlecht für unser Abschneiden bei der EURO ist", polterte der 65-jährige Beenhakker vor dem Spiel der Polen gegen Deutschland am Sonntag in Klagenfurt.

Kritik am BVB

Blaszczykowski hatte sich am Donnerstag beim Training der "Kadra" im EM-Traininglager in Bad Waltersdorf erneut am Oberschenkel verletzt. Der 22-Jährige machte dafür unter anderem auch die medizinische Abteilung seines Klubs Borussia Dortmund verantwortlich. "Ich hoffe, der Physio ist mit Trainer Thomas Doll weggegangen. Die Zusammenarbeit mit dem Physio war nicht gut", erklärte Blaszczykowski in einem Interview mit dem TV-Sender "Polsat".

Kuba kämpfte monatelang mit verschiedenen Blessuren. Das EM-Aus am Donnerstag war auch deshalb keine große Überraschung mehr. "Natürlich sind wir enttäuscht, dass er uns fehlt. Er ist einer unserer Schlüsselspieler. Aber leider hatten wir keine Anhaltspunkte, wann er wieder fit sein könnte, deshalb musste ich einen Spieler nachnominieren", erklärte Beenhakker.

Kein Sonderbewacher für Ballack

Der niederländische Coach holte für Blaszczykowski den 23 Jahre alten Lukasz Piszczek von Hertha BSC Berlin in den 23-köpfigen Kader. Der Mittelfeldspieler stieß um Punkt 11.46 Uhr zur polnischen Mannschaft, nachdem er bereits auf der griechischen Insel Rhodos im Urlaub weilte. "Lukasz ist ein verantwortungsvoller Spieler und hat sich fit gehalten. Er hat auf Rhodos nicht am Strand gelegen und sich nur ausgeruht", meinte Beenhakker.

Beenhakker schloss zudem aus, dass auf Deutschlands Mittelfeldstar Michael Ballack beim Spiel am Sonntag ein Sonderbewacher angesetzt wird. Ein Kandidat wäre Mariusz Lewandowski gewesen, den Ex-Bundesliga-Profi Tomasz Hajto als den "Gattuso Polens" bezeichnete: "Meine Mannschaft hat in den zwei Jahren unter meiner Leitung immer klare Anweisungen bekommen. Wir spielen nie Manndeckung. Unser Ziel ist es am Sonntag, mehr Ballbesitz als der Gegner zu haben."

Quelle: ntv.de

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