Nach positiver B-Probe Beerbaum schaltet Experten ein
12.11.2004, 13:58 UhrSpringreiter Ludger Beerbaum hat nach dem Doping-Skandal beim olympischen Reitturnier in Athen einen Spezialisten von der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) eingeschaltet. Der viermalige Olympiasieger will die Expertise von Manfred Kietzmann vom Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie bei seiner Anhörung durch den Weltverband FEI vorlegen. Weil die B-Probe den positiven Befund der in Athen entnommenen A-Probe von Beerbaums Pferd Goldfever bestätigt hat, ist Beerbaum automatisch disqualifiziert, hat aber 15 Tage Zeit, zu dem Sachverhalt Stellung zu nehmen.
Der Professor der TiHo schließt in seiner zweiseitigen Stellungnahme aus, dass der bei Goldfever in der A-Probe entdeckte und verbotene Wirkstoff Betamethason eine Leistungssteigerung bei Pferden hervorrufen könnte. Beerbaum will mit dem Gutachten den Vorwurf des bewussten Dopings entkräften. Der 41 Jahre alte Reiter hatte mehrfach betont, dass er von dem verbotenen Wirkstoff in der Salbe nichts gewusst habe, und auch nicht davon, dass dieser in die Blutbahn eindringen konnte. Goldfever war wegen eines "Ekzems im Fesselbogen" im Verlauf der Saison etwa 20 Mal mit der Salbe behandelt worden.
An der unerlaubten Medikation gibt es nach dem Ergebnis der B- Probe aber keine Zweifel. Die deutsche Springreiter-Equipe wird deshalb die in Athen gewonnene Goldmedaille verlieren und hinter den USA und Schweden auf Platz drei zurückgestuft.
Quelle: ntv.de