Kompetenz nicht erwünscht Beleidigter Thon verlässt S04
17.04.2009, 09:41 UhrNach insgesamt 23 Jahren beim FC Schalke 04 verlässt Olaf Thon den Fußball-Bundesligisten zum 31. Juli. Das gab der Verein bekannt. Der ehemalige Nationalspieler sah sich nach Schalker Angaben nicht länger in der Lage, den Club glaubwürdig und überzeugend vertreten zu können, wenn in sportlichen Fragen auf seine Erfahrung und Kompetenz nicht zurückgegriffen werde.
Dies hatte Thon bei den jüngsten personellen Turbulenzen um Manager Andreas Müller und Trainer Fred Rutten öffentlich bemängelt: "Ich habe im Sommer des vergangenen Jahres eine Anstellung in der Marketingabteilung der Königsblauen angetreten und sollte dabei auch als Berater des Vorstands fungieren. Dabei hätte ich mir gewünscht, dass man mich auch in der letzten Zeit über gewisse Entwicklungen und Entscheidungen im Verein informiert. Denn Schalke 04 befindet sich in einer Phase, in der ich gerne richtig mithelfen würde, doch das kann ich leider nicht."
"Werde immer ein Schalker bleiben."
Thon sprach jetzt von einer schweren Entscheidung. "Ich bin in Gelsenkirchen geboren und werde immer ein Schalker bleiben." Thon war nach seiner Zeit als Spieler zunächst als Repräsentant, als Aufsichtsrat und anschließend als Mitarbeiter der Marketingabteilung sowie Berater des Vorstands tätig. "Nachdem das Schalker Idol jedoch in der jetzigen schwierigen Situation nicht in die Entscheidungsfindung einbezogen wurde, vollzogen der Verein und Olaf Thon nunmehr auf Wunsch des ehemaligen Spielers die Trennung", hieß es in der Begründung, die der Verein veröffentlichte.
Thon verzichte auf eine Abfindung, teilten die Schalker mit, die den ehemaligen Profi mit einem freundlichen Lob verabschieden: Im Marketing habe Thon "hervorragende Leistungen erbracht". Bleibt die Frage, warum der FC Schalke 04 Thon nicht enger einbinden wolle. "Der Verein hat sich entschieden, dies nicht zu tun. Über die Gründe wollen wir uns überhaupt nicht äußern", sagte Geschäftsführer Peter Peters. Nach einer sportlich bislang verheerend verlaufenen Saison mit der Trennung von Trainer Fred Rutten will man auf Schalke offenbar nicht noch mehr Wirbel. "Es gab Differenzen, die wir auch nicht leugnen. Aber wir wollen nicht nachkarten. Und wir gehen ja nicht im Streit auseinander, dieser Eindruck wäre völlig falsch."
Quelle: ntv.de