Nervenspiel im Eishockey-Halbfinale Berlin bekämpft Auswärtsfluch
11.04.2011, 14:51 UhrNutzen die DEG Metro Stars aus Düsseldorf ihren Heimvorteil oder besiegen die Eisbären Berlin ihren Auswärtsfluch? Es wird eine Frage der Nerven, wer den Einzug ins Eishockey-Finale gegen die ausgeruhten Grizzly Adams aus Wolfsburg schafft.
Die Statistik spricht gegen die Eisbären Berlin, doch im Kampf um den Einzug ins DEL-Finale will der Hauptstadtklub gegen die DEG Metro Stars die Zahlen Lügen strafen. Seit fast genau zwei Jahren haben die Berliner kein Spiel der Deutschen Eishockey-Liga in Düsseldorf mehr gewonnen. Nach dem Verlängerungssieg am Sonntag wähnen sich die Eisbären vor dem entscheidenden fünften Spiel aber sogar im Vorteil. "Der Overtime-Sieg war emotional sehr wichtig für uns und gibt uns psychologisch ein kleines Plus", sagte Berlins Coach Don Jackson und eröffnete vor dem finalen Duell an diesem Dienstag ab 19.35 Uhr die Psychospielchen.
Beim Gegner aus Düsseldorf will man von einem vorentscheidenden Niederschlag durch das 3:4 in Berlin nichts wissen. "Das war kein K.o.-Schlag", betonte DEG-Profi Daniel Kreutzer. "Wir müssen uns jetzt auf Dienstag konzentrieren. Zu Hause können wir die Eisbären schlagen", meinte er. Bewiesen haben es die Rheinländer schon öfters: Die bislang letzte Niederlage kassierten die Düsseldorfer gegen die Eisbären am 15. April 2009 (2:4). Es war allerdings der entscheidende Sieg zum vierten Meistertitel der Berliner. Die sechs Heimpartien danach beendete der achtmalige Champion allesamt mit Siegen.
"Ein enges Spiel und eine Frage der Nerven"
Gelingt das den Metro Stars auch beim siebten Mal, steht der einstige Jackson-Schüler Jeff Tomlinson mit seiner Truppe von Freitag an im Finale gegen die Grizzly Adams Wolfsburg. Der Hauptrunden-Primus kann das Duell in Ruhe beobachten - er steht schon seit vergangenem Freitag als Finalteilnehmer fest. "Es ist nichts verloren", betonte DEG-Coach Tomlinson. Vor heimischer Kulisse habe man die Berliner bisher immer schlagen können. "Ich denke, es wird ein enges Spiel und eine Frage der Nerven werden", sagte Tomlinson.
Sein einst in Düsseldorf tätiger ehemaliger Lehrmeister Jackson nimmt sich das Viertelfinale gegen den ERC Ingolstadt zum Vorbild und pfeift auf die Statistik. "Was gewesen ist, interessiert nicht mehr, denn es ist ein völlig neues Spiel", betonte der Eisbären-Trainer. Im Viertelfinale hatten sich die Berliner gegen die Ingolstädter durchgesetzt, obwohl sie in der Hauptrunde alle vier Partien verloren hatten. "Wir fahren auf jeden Fall mit einem guten Gefühl nach Düsseldorf", betonte Berlins Stürmer André Rankel: "Wenn wir am Dienstag genauso auftreten wie bei den beiden Heimsiegen, ist das Finale für uns drin." Und der Auswärtsfluch besiegt.
Quelle: ntv.de, Jens Marx und Michael Lachmann, dpa