Schwache Schotten Berti Vogts bleibt Trainer
10.09.2004, 11:56 UhrDie vorzeitige Ablösung von Berti Vogts als Trainer der schottischen Nationalmannschaft ist vorerst vom Tisch. "Es gibt keinen Wechsel auf der Trainerposition. Berti hat einen Vertrag und soll Schottland zur WM führen", sagte Andy Mitchell, Sprecher des schottischen Verbands Scottish Football Association (SFA) nach einer Krisensitzung.
Zwölf Niederlagen in neunzehn Spielen
Das schottische Nationalteam war am Samstag mit einem 0:0 gegen Slowenien in die WM Qualifikation gestartet. Die Fans hatten das desolate Spiel mit Buh-Rufen kommentiert. "Wir sind alle genauso enttäuscht wie die Zuschauer, aber wir schauen nach vorn auf die nächsten Aufgaben gegen Norwegen und Moldawien", räumte auch Mitchell ein.
Auch wenn sein Job jetzt etwas sicherer scheint: Die Bilanz des ehemaligen Bundes-Berti bei den Schotten ist katastrophal: In 19 Spielen unter seiner Führung unterlag das Team zwölfmal. Vogts gibt sich trotzdem optimistisch: "Jedes Qualifikationsspiel bringt uns weiter, macht uns selbstbewusster. Wir haben gute Chancen auf Rang zwei", sagte er. Der wirklich Selbstbewusste freilich würde auf Platz eins spekulieren. Aber es zeugt zumindest von Realitätssinn, dass Berti seinen Schotten schon im Vorfeld kein Vorbeikommen an Gruppenfavorit Italien zutraut. Schon eher Schottlands Gewichtklasse sind die anderen Gruppengegner: Belarus, Norwegen, Moldawien und Slowenien komplettieren die laut Vogts "schwere Gruppe."
Gegen Slowenien kritisierte er vor allem die mangelnde Chancenauswertung seiner Mannschaft mit den Worten: "Auf internationalem Niveau bekommst du manchmal nur eine Chance und die musst du nutzen." Gut für ihn, dass das nicht für seinen Posten zu gelten scheint. Gerüchten zufolge bleibt Berti auch bei anhaltendem sportlichen Misserfolg im Amt, weil sich die SFA scheut, die geschätzt 1,5 Millionen Euro teure Ablöse an ihn zu zahlen.
Quelle: ntv.de