Hammerwerferin wird Zweite Betty Heidler holt Silber
04.09.2011, 12:43 Uhr
Von Wurf zu Wurf steigerte Betty Heidler ihre Weite.
(Foto: AP)
Bei der Leichtathletik-WM in Daegu gewinnt Hammerwerferin Betty Heidler die Silbermedaille. Deutsche Staffeln patzen beim Wechsel und fliegen im Halbfinale raus. Und Kenia bricht einen Medaillenrekord.
Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler hat ihren zweiten WM-Titel nach 2007 und das vierte Gold für Deutschland bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Daegu verpasst. Die Frankfurterin musste sich am Sonntag mit 76,06 Metern und Silber wie 2009 in Berlin begnügen, freute sich aber zumindest etwas darüber. Es gewann die Russin Tatjana Lysenko mit 77,13 Metern. Dritte wurde die chinesische Olympia-Dritte Wenxiu Zhang mit 75,03 Metern. "Wir sehen das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das lachende hat die Medaille gewonnen. Aber sie kann mehr und sie hat auch mehr erwartet", sagte Heidlers Trainer Michael Deyle.
Heidler eroberte die siebte deutsche Medaille in Südkorea. Ihre Trainingspartnerin Kathrin Klaas verpasste als Siebte mit 71,89 Metern erneut ihr erstes internationales Edelmetall. Heidler erlitt damit ihre erste Niederlage im neunten Wettbewerb dieses Jahres. Die 27-jährige Europameisterin wollte zumindest an ihren Weltrekordwurf von 79,42 Metern vom 21. Mai in Halle/Saale herankommen, kam aber zu spät in Schwung. Lysenko, die einst ihren Weltrekord wegen Dopings hatte abgeben müssen, konnte sie dieses Mal nicht schlagen.
Deutsche Staffeln patzen
Die deutschen Sprintstaffeln haben beide wegen Wechselfehlern den Einzug ins Finale verpasst. Ein Wechselfehler zwischen Startläuferin Yasmin Kwadwo, die von einer Schweizer Läuferin behindert worden war, und Anne Möllinger beendete alle Hoffnungen des deutschen Quartetts im Halbfinale über 4x100 Meter. Die Männer patzten beim letzten Wechsel zwischen Sebastian Ernst und Alex Schaf und schieden ebenfalls aus. Im Finale der Frauen setzten sich die US-Amerikanerinnen in Bestbesetzung mit Carmelita Jeter, der neuen schnellsten Frau der Welt durch. Silber ging an Jamaika, Bronze holte die Ukraine.
Medaillenrekord für Kenia
Kenias Lauf-Asse räumen bei der Leichtathletik-WM in Daegu fast alles ab. Siebenmal Gold, bereits 16 Medaillen - so gut waren die Ostafrikaner noch nie. Den siebten Titel holte Marathon-Mann Abel Kirui. Die Konkurrenz sah ihn nur von hinten - wenn überhaupt. Beim 5000 Meter-Lauf war überraschenderweise kein Kenianer unter den ersten drei. Der Brite Mo Farah setzte sich in 13:23,36 Minuten durch. Zweiter wurde der US-Amerikaner Bernard Legat mit 13:23, 64 Minuten. Der Weltmeister von 2007, der Äthiopier Imane Merga wurde mit 13:28,76 Minuten Dritter. Titelverteidiger und Weltrekordler Kenenisa Bekele aus Äthiopien war nicht zum Vorlauf angetreten.
Caster Semenya ist zurück
Caster Semenya, die nach ihrem Titelgewinn über die 800 Meter in Berlin 2009 für eine weltweite Diskussion um ihr Geschlecht gesorgt hatte, hat ihren Titel knapp verpasst. Die Die 20-Jährige lief in 1:56,35 Minuten zur Silbermedaille und musste sich nur der Jahresweltbesten Marija Sawinowa geschlagen geben, die in 1:55, 87 Minuten das neunte Gold der WM für Russland gewann. Bronze ging an Janeth Jepkosgei aus Kenia in 1:57,42 Minuten. Semenya war im Halbfinale in 1:58,07 Minuten zu einem überlegenen Sieg gelaufen und hatte mit ihrer Vorstellung auch alle Spekulationen beendet, sie sei nicht fit.
Dreispringer Idowu entthornt
Im Dreisprung überraschte der US-Amerikaner Christian Taylor mit einer Weltbestleistung und dem Titel. Mit einer Weite von 17, 96 Metern enthrohnte er Titelverteidiger Phillips Idowu aus Großbritannien, der 17,76 Meter weit gesprungen war. Auch auf dem Bronzerang befand sich ein US-Amerikaner. Will Clay wurde mit einer Weite von 17,50 Metern Dritter.
Quelle: ntv.de, dpa/sid