Zweimal Silber im Massenstart Biathlon-Stars überzeugen bei WM ohne Ski und Schnee
28.08.2022, 21:16 Uhr
Denise Herrmann vergab die Chance auf Gold beim letzten Schießen.
(Foto: IMAGO/CEPix)
Nicht alle Top-Nationen sind am Start, trotzdem ist die Sommer-Weltmeisterschaft im Biathlon prominent besetzt. Olympiasiegerin Denise Herrmann ist mit Silber im Massenstart zufrieden, auch die Männer gewinnen zum Abschluss noch eine Medaille.
Denise Herrmann und Roman Rees haben zum Abschluss der Sommer-WM der Biathletinnen und Biathleten in Ruhpolding Silber im Massenstart gewonnen. Die Einzel-Olympiasiegerin musste sich auf Skirollern nur der Italienerin Dorothea Wierer geschlagen geben. Wenig später ging Rees bei nassen Streckenbedingungen zwar mit fast neun Sekunden Vorsprung auf die Schlussrunde, aber der Schwede Sebastian Samuelsson fing ihn auf der Zielgeraden noch ab und gewann mit 2,9 Sekunden Vorsprung.
"Dass ich ein Podium mache, war nach den letzten beiden Tagen nicht unbedingt zu erwarten. Ich konnte am Ende nicht dagegen halten, aber ich bin mega happy mit dem zweiten Platz", sagte der 29-jährige Rees dem ZDF. Dritter wurde der Schwede Martin Ponsiluoma. Bester Deutscher im Sprint am Samstag war Lucas Fratzscher als Fünfter. Samuelsson hatte auch den Sprint am Samstag für sich entschieden und am Freitag Silber im Super-Sprint hinter Philipp Horn geholt. Damit beendete das deutsche Team die Titelkämpfe mit einer Gold- und zwei Silbermedaillen.
"Voll zufrieden"
Herrmann lag in der Chiemgau-Arena auf Goldkurs, doch beim vierten und letzten Schießen ging ein Schuss daneben. Es war zwar Herrmanns einziger Fehler, aber die diesmal fehlerfreie Wierer (insgesamt 1), die auch im Super-Sprint erfolgreich war, zog auf der Schlussrunde an der Sächsin vorbei und hatte am Ende 9,4 Sekunden Vorsprung. Bronze holte die Tschechin Marketa Davidova. Wierers Landsfrau Lisa Vittozzi hatte am Samstag im Sprint triumphiert, bei dem Herrmann Sechste wurde.
"Ich konnte meine Fokuspunkte gut umsetzen", sagte Herrmann: "Es war schon ein bisschen lockerer, vor allem beim Schießen. Ein Fehler, das ist verschmerzbar. Aber insgesamt bin ich voll zufrieden." Nur Vanessa Voigt als 18. schaffte es noch in die Top 20.
Einen großen sportlichen Wert hat die Sommer-WM nicht, auch wenn in Ruhpolding das bisher größte Starterfeld überhaupt dabei war. Die Rennen dienen eher der Leistungsüberprüfung und werden aus dem vollen Training heraus bestritten. In den vergangenen Jahren ließen die Deutschen wie fast alle anderen Top-Nationen dieses Event aus, auch in Bayern fehlten unter anderen Norwegen oder Frankreich.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid