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Döner und Bier für Kasan-Tickets Biedermann und Koch wollen zum Rio-Test

Biedermann nach seinem EM-Rennen: In diesem Jahr verzichtet er auf die Langstrecken.

Biedermann nach seinem EM-Rennen: In diesem Jahr verzichtet er auf die Langstrecken.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutsche Schwimmer sind in den vergangenen Jahren nicht unbedingt Goldfische gewesen. Doch die Heim-EM könnte eine neue Aufbruchsstimmung ausgelöst haben. Nun geht es um die WM-Tickets - und auch schon um Olympia.

Die Deutschen Meisterschaften vor der Brust - die WM vor Augen - Olympia im Hinterkopf: Für die deutschen Schwimmer beginnt morgen schon so etwas wie der Countdown für Rio. Bei den nationalen Meisterschaften in Berlin kämpft das DSV-Team mit Paul Biedermann und Marco Koch an der Spitze um die Tickets für die WM in Kasan, dem letzten großen Kräftemessen der Weltelite vor den Sommerspielen 2016 am Zuckerhut.

Neuen Schub erhielten die deutschen Schwimmer durch die gelungene Heim-EM in Berlin im vergangenen Sommer mit sechs Medaillen. "Ich kann mir vorstellen, dass die Athleten diese Welle mitgenommen haben", sagte Verbandspräsidentin Christa Thiel.

Auch Bundestrainer Henning Lambertz spürt den EM-Effekt: "Die Tage von Berlin haben jeden positiv beeinflusst." Das lasse sich auch an den nackten Zahlen ablesen. "Ich habe mich über die guten Vorleistungen gefreut, aber wir wissen auch, dass wir uns noch strecken müssen", sagte Lambertz und verwies auf die zuletzt starken Auftritte der Niederländer, Franzosen und Australier.

Biedermann will Konkurrenz antworten

Die hat auch Weltrekordler Biedermann verfolgt. Doch der Staffel-Europameister, der nach seinem Verzicht auf die Kurzbahn-WM die Vorbereitung ohne größere Erkrankungen durchgezogen hat, will bei der DM auch ein Ausrufezeichen setzen. "Er muss nicht in der Form seines Lebens schwimmen. Aber ich habe das Gefühl, Paul will einen Gruß an seine Konkurrenten schicken", sagte Lambertz.

Dafür verzichtet der Doppel-Weltmeister von 2009 auch auf einen Start auf seiner Weltrekordstrecke über 400 m Freistil, die er auch nicht bei der WM schwimmen wird. "Dieses Jahr möchte ich mich mal nur auf die 100 und 200 Meter konzentrieren", erklärte Biedermann. 

Der Lebensgefährte von Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen geht in Berlin auch in der Lagenstaffel seines Vereins SV Halle an den Start. Heimtrainer Frank Embacher hatte seinen Schützling mit einer ungewöhnlichen Prämie geködert: Siegt die Staffel, gibt Embacher für alle Döner und einen Kasten Bier aus.

Koch als Vorzeige-Athlet gepriesen

Döner steht für Europameister Koch nach seiner Ernährungsumstellung auf dem Index. Der Darmstädter braucht keine Extra-Motivation - er liefert auch in dieser Saison konstant starke Leistungen und führt die Weltrangliste über 200 m Brust (2:10,10)  an. "Er ist ein Vorzeigeathlet, an dem sich die jungen Schwimmer orientieren sollen", schwärmte Lambertz über den einzigen deutschen Medaillengewinner der WM 2013 (Silber).

Für das Großteil des stark verjüngten DSV-Perspektivteams kommt die WM in Kasan derweil noch zu früh. Lambertz rechnet mit etwa 25 Athleten, die in Berlin die WM-Normkriterien erfüllen und auf die  sogenannte Longlist für Kasan kommen.

Danach müssen die  DSV-Schwimmer bei einem weiteren Wettkampf einen Leistungsnachweis erbringen und bei den German Open in Essen (1. bis 4. Juli) an den  Start gehen. Kurzbahn-Weltrekordler Steffen Deibler, der seinen DM-Start wegen eines Infekts abgesagen musste, ist als Mitglied des Eliteteams bereits vornominiert.

Quelle: ntv.de, jwu/sid

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