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Comeback teilt die Meinungen Birgit Fischer will's wissen

Birgit Fischer ist eine der erfolgreichsten Sportlerinnen der Welt.

Birgit Fischer ist eine der erfolgreichsten Sportlerinnen der Welt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die achtmalige Olympiasiegerin Birgit Fischer treibt ihre Comeback-Pläne für die Olympischen Spiele 2012 in London weiter voran. Bei der WM in Szeged war sie aber nur als Zuschauerin dabei.

Gebannt verfolgte Birgit Fischer die Rennen bei den Kanu-Weltmeisterschaften im ungarischen Kanu-Mekka Szeged am Streckenrand. Am liebsten wäre die achtmalige Olympiasiegerin sofort ins Boot gesprungen und drauflos gepaddelt. "Es zuckt schon irgendwie. Gedanklich bin ich mit auf der Bahn", sagte die 49-Jährige. Beim nächsten Großereignis könnte aus der unruhigen Zuschauerin Fischer schon wieder die ehrgeizige Athletin auf dem Wasser geworden sein, denn die lebende Kanu-Legende treibt ihre Comeback-Pläne für die Olympischen Spiele 2012 in London voran.

"Ich versuche, jeden Tag ein paar Kilometer zu fahren und meinen Körper daran zu gewöhnen, dass Belastung auf ihn zukommt. Es fühlt sich fantastisch an", sagte Fischer. Im September werde sie vom Deutschen Kanu-Verband Einzelheiten zu den Olympia-Qualifikationskriterien erfahren. 'Auf der Regattastrecke in Brandenburg werde ich dann testen, ob ich mich für die Sichtung anmelden kann', sagte die 27-malige Weltmeisterin.

Kein leichtes Vorhaben

Noch 2008 schloss Fischer ein Kanu-Comeback zu den Olympischen Spielen in Peking aus. Es fehlte an Vorbereitungszeit.

Noch 2008 schloss Fischer ein Kanu-Comeback zu den Olympischen Spielen in Peking aus. Es fehlte an Vorbereitungszeit.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die zweifache Mutter weiß, wie man erfolgreich auf die internationale Bühne zurückkehrt. Nach zwei Babypausen und Unterbrechung ihrer Karriere schaffte Fischer jeweils wieder den Anschluss an die Spitze. Zuletzt fuhr sie bei den Weltmeisterschaften 2005 um Medaillen und gewann in Zagreb zweimal Bronze. Die formalen Voraussetzungen für ein erneutes Comeback hatte Fischer mit der Meldung für das Trainingskontrollsystem der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) geschaffen.

Allerdings weiß die erfahrene Sportlerin auch, dass es kein leichtes Unterfangen wird. "Natürlich hat man Selbstzweifel. Sie sind noch nicht da, aber ich weiß, dass sie kommen werden", sagte Fischer, die vor der großen Konkurrenz im deutschen Team keine Angst hat: "Wir haben ein paar richtig gute Mädchen, aber Konkurrenz belebt das Geschäft."

Geteilte Meinungen

Birgit Fischer mit ihrer Nichte Fanny.

Birgit Fischer mit ihrer Nichte Fanny.

(Foto: picture-alliance/ ZB)

Auf ihre überraschende Comeback-Ankündigung Mitte Juli gab es allerdings ein geteiltes Echo. Viele trauen Fischer den erneuten Anschluss an die Weltspitze nicht mehr zu, doch sie reagiert gelassen auf Kritik: "Wer mir nicht zuschauen will, muss zu Hause bleiben."

Über welche Strecke Fischer angreifen will, ließ sie vorerst noch offen. Die neue olympische Sprintdistanz über 200 m würde sie aber reizen. "Ich bin immer gerne Sprintstrecken gefahren, aber das ist eine harte Strecke", sagte Fischer und fügte diplomatisch an: "Wenn ich in der Nationalmannschaft sein sollte, werde ich da fahren, wo mich die Trainer hinsetzen."

In einem Beitrag für die Welt am Sonntag äußerte Fischer aber dann doch noch einen Wunsch: "Ich würde so gern mit meiner Nichte Fanny noch einmal Zweier fahren. Momentan pausiert sie aus Motivationsmangel. Vor drei Jahren in Peking gewann sie Olympiagold im Vierer. Gemeinsam könnten wir es packen."

Quelle: ntv.de, Oliver Mucha, sid

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