Nix Neues bei der FIFA Blatter bleibt Boss
31.05.2007, 14:13 UhrJoseph Blatter steht für weitere vier Jahre an der Spitze des Fußball-Weltverbandes (FIFA). Der 71 Jahre alte Schweizer, der keinen Gegenkandidaten hatte, wurde auf dem 57. FIFA-Kongress in Zürich per Akklamation als Präsident bestätigt. Seine nun dritte Amtsperiode wird bis 2011 dauern. Blatter ist seit 1998 Vorsitzender des Weltverbandes.
Erstmals wurde der Schweizer Funktionär von den Delegierten der 208 FIFA-Mitgliedsländer per Akklamation in seinem Amt bestätigt. Vor neun Jahren hatte sich Blatter nach einem von Manipulationsvorwürfen begleiteten Wahlkampf in Paris knapp gegen UEFA-Präsident Lennart Johansson aus Schweden durchgesetzt. Damit trat er die Nachfolge von Joao Havelange an. Die Manipulationsvorwürfe wurden nie ausgeräumt. Dennoch blieb Blatter vier Jahre später in Seoul auch im Duell mit seinem Herausforderer Issa Hayatou aus Kamerun erfolgreich.
Blatter betonte stets die soziale Verantwortung des Fußballs. Angesichts von weltweit 260 Millionen Fußball spielenden Menschen müsse man sich besonders den sozialen Herausforderungen stellen. "Wir müssen die Werte des Fußballs verteidigen gegen den Teufel im Fußball", sagte er vor den Delegierten im Zürcher Hallenstadion. Namentlich nannte der Schweizer in diesem Zusammenhang Doping, Korruption und Rassismus. Eine der wichtigsten Aufgaben Blatters in seiner nächsten Amtszeit wird es sein, sich weiter um die stockenden Vorbereitungen der WM 2010 in Südafrika zu kümmern.
Beckenbauer in "Exko" aufgenommen
Als europäisches Mitglied wurde Franz Beckenbauer in das FIFA-Exekutivkomitee aufgenommen. Der 61-Jährige tritt die Nachfolge von Gerhard Mayer-Vorfelder an, der nach insgesamt elf Jahren aus der Regierung des Weltfußballs ausscheidet. Der frühere Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wurde von Blatter zum FIFA-Ehrenmitglied ernannt. Beckenbauer wird künftig der Fußball-Kommission der FIFA vorstehen und die Rolle eines "Botschafters" mit weltweitem Einsatzgebiet einnehmen.
Montenegro wurde als 208. Mitglied in die FIFA aufgenommen. Der frühere Profi und heutige Vorsitzende des montenegrinischen Verbandes, Dejan Savicevic, überreichte Blatter als Symbol der Aufnahme in den Weltverband die Landesfahne.
452 Mio Euro Kapital
Laut dem auf dem Kongress vorgelegten Finanzbericht hat sich die FIFA innerhalb von vier Jahren wirtschaftlich saniert. Demnach konnte der Verband zum Jahresende 2006 ein Eigenkapital von rund 452 Millionen Euro vermelden. Vier Jahre zuvor hatten die Bilanzen noch ein Minus von etwa 9,1 Millionen Euro ausgewiesen.
Allein im WM-Jahr 2006 konnte die FIFA einen Gewinn von 185 Millionen Euro verbuchen, der maßgeblich durch das Turnier in Deutschland zu Stande kam. Der Umsatz bewegte sich in der Abrechnungsperiode von 2003 bis 2006 mit 3,28 Milliarden Euro in Dimensionen eines globalen Konzerns. Bis zum Jahr 2010 soll das Eigenkapital auf rund 630 Millionen Euro steigen.
Quelle: ntv.de