Trotz Tumult und Kritik Blatter bleibt FIFA-Chef
29.05.2002, 09:44 UhrJoseph Blatter bleibt Präsident des Weltfußballverbands FIFA. Der 66-jährige Schweizer setzte sich beim außerordentlichen FIFA-Kongress in Seoul in einer Kampfabstimmung gegen den Kameruner Issa Hayatou durch und wurde für eine zweite Amtszeit von vier Jahren gewählt. Der alte und neue Präsident erhielt im ersten Wahlgang 139 der 195 gültigen Stimmen und schaffte damit die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. Für Hayatou votierten 56 FIFA-Mitglieder.
Der Wahl war ein beispielloser Konflikt innerhalb der FIFA vorausgegangen, bei dem Blatter vom Generalsekretär des Weltverbands, seinem Landsmann Michel Zen-Ruffinen, des Missmanagements und der Korruption beschuldigt worden war.
Dennoch setzte sich der Schweizer bei der Wahl souverän gegen seinen Herausforderer durch. "Dies ist ein großer Moment. Nicht wegen des Ergebnisses, sondern weil Sie tiefes Vertrauen in die FIFA und mich haben", sagte Blatter an die Adresse der FIFA-Mitglieder.
Der Südkoreaner Chung Mong-Joon, Vizepräsident der Fifa, hatte Blatter eine Verletzung der demokratischen Spielregeln vorgeworfen. "Die Fifa-Exekutive hat eine interne Untersuchungskommission eingesetzt, um Probleme zu lösen. Herr Blatter hat sie suspendiert. Er hat einen Vertrauensbruch gesehen, doch keine entsprechenden Beweise vorgelegt", kritisierte der Südkoreaner in seiner Kongress-Begrüßungsrede.
Blatter hatte dafür gesorgt, dass Vizepräsident David Will, der die interne Untersuchungskommission zur Finanzsituation der Fifa geleitet hatte, trotz eines Redeantrages nicht das Wort erteilt wurde.
Quelle: ntv.de