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Tischtennis-WM in Rotterdam Boll & Co. sind gut wie nie

Drei deutsche Herren stehen im Achtelfinale der Tischtennis-WM, so viele wie noch nie bei einer Weltmeisterschaft. Die beiden besten, Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov, treffen in der Rotterdamer Ahoy-Arena direkt aufeinander. Im Doppel winkt Deutschland bereits eine Medaille.

Große Könner mit dem kleinen Ball: Timo Boll und sein Kumpel Dimitrij Ovtcharov treffen im WM-Achtelfinale aufeinander.

Große Könner mit dem kleinen Ball: Timo Boll und sein Kumpel Dimitrij Ovtcharov treffen im WM-Achtelfinale aufeinander.

(Foto: dpa)

Ihre Freundschaft wird an diesem Duell nicht zerbrechen. "Wir tragen das Match am Tisch aus. Nirgendwo sonst", sagte Timo Boll nach seinem souveränen Einzug ins Achtelfinale der Tischtennis-WM in Rotterdam. Dort trifft er am Freitag auf seinen Kumpel und Trainingspartner Dimitrij Ovtcharov.

Dominant und ohne jede Selbstzweifel fegten Boll und Ovtcharov fast im Gleichschritt ihre Gegner von der Platte. 4:0 (11:9, 11:8, 11:8, 11:6) gewann Boll gegen Robert Svensson (Schweden), 4:0 (11: 3, 11:5, 11:3, 11:5) triumphierte auch Ovtcharov gegen Seiya Kishikawa (Japan). "Dann ist er ja jetzt der Favorit", sagte Boll mit einem Augenzwinkern.

Auch nach dem kommenden Aufeinandertreffen wird "Dima" bestimmt wieder im Gästezimmer der Bolls übernachten dürfen. "Das ist zwar nicht extra für mich reserviert, aber wenn ich da bin, schlafe ich schon dort", plauderte Ovtcharov aus dem Nähkästchen. Alles ganz normal, obwohl es in der Rotterdamer Ahoy-Arena um den Einzug ins WM-Viertelfinale geht.

Novum bei der 51. WM

"Schade, dass wir jetzt gegeneinander spielen müssen", sagte Boll etwas später. Die beiden Aushängeschilder des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) sind derart gut in Form, dass sie außer den Chinesen kaum einen Gegner fürchten müssen. Zusammen mit Bastian Steger (Saarbrücken), der bereits am Mittwoch den Einzug ins Achtelfinale geschafft hatte, haben sie nun Tischtennis-Geschichte geschrieben. Drei DTTB-Spieler im Einzel-Achtelfinale gab es bei 51 WM-Turnieren noch nie.

Das Viertelfinale blieb für Steger allerdings ein Traum. Gegen Olympiasieger Ma Lin (China) war er chancenlos und unterlag im ersten WM-Achtelfinale seiner Karriere mit 0:4 (7:11, 7:11, 7:11, 3:11).

Einen deutschen Viertelfinalteilnehmer werden die Fans durch das direkte Duell Boll gegen Ovtcharov trotzdem erleben. Der viermalige Einzel-Europameister Boll ist in Rotterdam auf der Jagd nach seiner ersten WM-Einzelmedaille. Bei internationalen Turnier-Vergleichen der beiden setzte sich bislang viermal der Linkshänder vom Champions-League-Sieger Borussia Düsseldorf durch. Nur ein Duell im Jahr 2008 bei den Korea Open entschied Ovtcharov für sich.

Baum und Fejer-Konnerth scheitern

Den Sprung ins Achtelfinale verpassten dagegen zwei weitere Deutsche. Vize-Europameister Patrick Baum unterlag dem Südkoreaner Joo Se Hyuk 2:4 (10:12, 1:11, 11:5, 11:8, 9:11, 5:11). Zoltan Fejer-Konnerth stand gegen die japanische Nummer sieben der Weltrangliste, Jun Mizutani, auf verlorenem Posten. 2:4 (5:11, 4:11, 8:11, 11:6, 10:12) lautete der Endstand.

Ebenfalls ausgeschieden ist die letzte deutsche Spielerin im Feld. Jiaduo Wu (Kroppach) unterlag der an Position vier gesetzten Ex-Weltmeisterin Guo Yue (China) mit 0:4 (8:11, 4:11, 8:11, 8:11).

Doppelmedaille winkt

Nur noch einen Schritt hatte das Duo Baum/Bastian Steger im Doppel auf dem Weg zu einer Medaille zu gehen. Doch die Hürde Ma Long/Xu Xin (China/Nr. 1) erwies sich im Viertelfinale als zu groß. Die Favoriten auf den WM-Titel gewannen in nur 18 Minuten mit 4:0 (11:3, 11:4, 11:6, 11:5).

Quelle: ntv.de, sid

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