Timo Boll aus Gönnern hat den Europameister-Titel im Herren-Einzel gewonnen. Der Weltranglistensechste bezwang in Zagreb im Finale den griechischen Bundesliga-Profi Kalinikos Kreanga (Ochsenhausen) 11:9, 4:11, 11:8, 3:11, 11:7, 11:6.

Damit schaffte der 21-Jährige einen Tag nach seinem Titeltriumph im Doppel mit seinem Klubkollegen Zoltan Fejer-Konnerth als siebter Spieler in der 44-jährigen EM-Geschichte das „Double" und holte als zweiter Spieler des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) nach seinem heutigen Klubkollegen Jörg Roßkopf 1992 in Stuttgart den wichtigsten Titel im europäischen Tischtennis.

„Vor allem auf den Einzel-Titel habe ich lange hingearbeitet. Ich bin sehr glücklich, dass ich mein ganz großes Ziel erreicht habe. Ich war in wirklich sehr guter Form, aber ich glaube, dass ich das alles erst später richtig realisieren kann", meinte der erfolgreichste Teilnehmer der 44-jährigen EM-Historie.

Boll „hat der EM seinen Stempel aufgedrückt", kommentierte DTTB-Cheftrainer Dirk Schimmelpfennig das Auftreten des Linkshänders. Der Erfolgscoach wertete den Coup des deutschen Meisters zwei Jahre vor den Olympischen Spielen in Athen auch mit Blick auf die Schwedens abgetretene „Dream Team"-Generation, die erstmals seit 1978 ohne Medaille in Einzel und Doppel blieb, als Kampfansage an die “Weltmacht" China: „Die EM-Titel können jetzt aber nur eine Zwsichenstation sein: Timo hat das Potenzial, die Chinesen anzugreifen und auch zu schlagen."