100 Meter in 9,79 Sekunden Bolt knapp unter Weltrekord
17.07.2009, 22:39 Uhr
Usain Bolt nach seinem Sieg über 100 Meter
(Foto: AP)
Der jamaikanische Sprint-Superstar Usain Bolt ist in Paris die 100 Meter in 9,79 Sekunden gerannt und hat damit seinen Weltrekord um ein Zehntel verpasst. Der dreifache Olympiasieger siegte beim Golden-League-Meeting der Leichtathleten am Freitagabend unangefochten, blieb aber zwei Hundertstel hinter der Weltjahresbestzeit des Amerikaners Tyson Gay zurück. Der leichte Regen vor 50.000 Zuschauern im Stade de France hatte den 22-Jährigen dieses Mal etwas ausgebremst, ihn aber nicht von seiner persönlichen Saisonbestzeit abgehalten.
Bolt, der auch über 200 Meter der schnellste Mann der Welt ist, setzte sich gegen Daniel Bailey (Antigua/9,91) und seinen Landsmann Yohan Blake (9,93) durch. Er machte damit seine Ankündigung, an diesem Abend "etwas Besonderes zu zeigen", nicht ganz wahr. Auf beiden Strecken gilt Bolt zusammen mit dem dreifachen Weltmeister Gay als Favorit für die Leichtathletik-WM vom 15. bis 23. August in Berlin. Der Amerikaner war eine Woche zuvor in Rom mit 9,77 Sekunden Weltjahresbestzeit gelaufen.
Trotz eines Autounfalls im April hat "Blitz-Bolt" nahtlos an seine phänomenale Form des vergangenen Jahres anknüpfen können. Vor zehn Tagen hatte er in Lausanne bei 13 Grad und Regenwetter über 200 Meter in 19,59 Sekunden geglänzt.
Quartett kämpft um Millionen-Dollar-Jackpot
Ein Quartett kämpft derweil nach dem vierten Sieg bei der vierten Station der Sportfestserie weiter um den Millionen-Dollar-Jackpot: 400-Meter-Ass Sanya Richards (USA), Langstreckenläufer Kenenisa Bekele aus Äthiopien, Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa aus Russland und Sprinterin Kerron Stewart aus Jamaika. Die Olympia-Dritte Richards setzte sich souverän in 49,34 Sekunden durch. Die 22-Jährige blieb zum 37. Mal in ihrer Karriere über die Stadionrunde unter 50 Sekunden und übertrumpfte damit die Rostockerin Marita Koch (36). Bekele lief über 3000 Meter in starken 7:28,64 Sekunden zum Sieg. Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Issinbajewa reichte ein einziger Sprung über 4,65 Meter, danach rannte Stewart in 10,99 Sekunden als Erste über 100 Meter ins Ziel. Nur wer auch in Zürich (28. August) und Brüssel (5. September) gewinnt, kommt am Saisonende ans große Geld.
WM-Starter Malte Mohr aus Leverkusen wurde im Stabhochspringen mit 5,45 Metern und deutlichem Abstand zum siegreichen französischen Senkrechtstarter Renaud Lavillenie (5,70) Dritter. Über 400 Meter gewann zwar der Favorit Jeremy Wariner, der Doppel-Olympiasieger von Athen blieb allerdings in 45,28 Sekunden deutlich über der Saisonbestzeit seines amerikanischen Rivalen LaShawn Merritt (44,50), der nach seinem Triumph von Peking nun auch Gold-Anwärter Nummer eins in Berlin ist. Im Hochsprung setzte sich Blanka Vlasic aus Kroatien, die große Rivalin der deutschen Rekordhalterin Ariane Friedrich (Frankfurt/Main) mit 1,99 Meter durch und liegt im Fernduell weiter hinter der Hallen-Europameisterin.
Quelle: ntv.de, dpa