US-Open-Experte hofft auf Zverev Boris Becker kehrt ins deutsche TV zurück
08.08.2023, 16:47 Uhr
Boris Becker wird die US Open kommentieren.
(Foto: IMAGO/Hasenkopf)
Boris Becker wird bei den Übertragungen der US Open wieder als Experte im Einsatz sein - diesmal allerdings nicht bei Eurosport. Die Tennislegende baut in New York auch auf Alexander Zverev, wobei es mittlerweile "schwieriger geworden" sei, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen.
Bekannte Gesichter, neuer Sender: Mit Boris Becker als Aushängeschild wird der Online-Sportkanal Sportdeutschland.TV ab diesem Jahr die US Open der Tennisprofis in New York (28. August bis 10. September) übertragen. Der Streaming-Dienst hat sich vom US-Verband (USTA) die Übertragungsrechte für Deutschland, Österreich und die Schweiz bis 2027 gesichert. Zuletzt hatte Eurosport das Turnier übertragen.
"Das ist das größte Recht, das wir uns je gesichert haben", sagte Geschäftsführer Björn Beinhauer in München bei der Vorstellung des Konzepts. Er kündigte an, dass der Sender vom vierten und letzten Grand Slam des Jahres alle Matches von allen Courts übertragen werde, dazu gehören auch die Qualifikation für das Hauptfeld sowie die Junioren- und Rollstuhlwettbewerbe.
Becker wird während der US Open live vor Ort kommentieren, Sportdeutschland.TV schickt nach Angeben von Beinhauer, der auf Aboverkäufe im "sechsstelligen Bereich" setzt, "mehr als 15 Leute" nach New York. Dazu gehören als weiterer Experte auch Alexander Zverevs Bruder Mischa sowie als Kommentator und Moderator unter anderem Beckers langjähriger Partner Matthias Stach.
"Zverev hat die Klasse" für Titel
Becker zählt in der US-Metropole Alexander Zverev zum erweiterten Kreis der Favoriten auf den Turniersieg. "Hartplatz ist sein Ding, und im Finale hat er auch schon gestanden", sagte der dreimalige Wimbledonsieger mit Blick auf den letzten Grand Slam des Jahres.
Zverev hatte bei den US Open 2020 das bislang einzige Mal im Finale eines der vier Grand Slams gestanden, damals aber nach dem Gewinn der ersten zwei Sätze noch gegen seinen Freund Dominic Thiem (Österreich) verloren. Der fünfte Satz endete 6:7 (6:8). Grundsätzlich, betonte Becker, traue er es der deutschen Nummer eins zu, eines der vier Majors zu gewinnen: "Er hat das Talent, er hat die Klasse, er hat die Power", sagte er bei der Sportdeutschland.TV-Präsentation in München.
Die Zeit für den mittlerweile 26 Jahren alten Zverev sei "ganz und gar nicht abgelaufen", versicherte Becker, "er ist im besten Tennisalter". Allerdings sei es "nicht gerade leichter geworden", eines der vier wichtigsten Turniere der Welt zu gewinnen, es gebe mittlerweile "mehr Spieler", die dazu in der Lage seien. "Bis vor kurzem ging es nur darum: Nadal, Djokovic plus eins - und plus eins war in dem Fall noch Zverev." Jetzt aber "hast du einen größeren Pool, der die Grand-Slam-Turniere gewinnen kann".
Rafael Nadal falle nun aus, "aber Djokovic ist noch da, und jetzt kommt Alcaraz, jetzt kommt Sinner, jetzt kommt Rune", auch die Russen Daniil Medwedew und Andrej Rublew seien "absolute Weltklassespieler", sagte Becker. Und deshalb sei es "fast schwieriger geworden", ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. Das gelte gerade auch für die US Open, "weil du auf Hartplatz mehr Spieler hast, die nach diesen zwei Wochen als Sieger vom Platz gehen können".
Quelle: ntv.de, dbe/sid